Lindauer Zeitung

Aziz Simseks Blick gilt dem Oktober

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TRAUNREUT (lin) - Am Fahrplan ändern diese fünf Schläge nichts. Der Fahrplan steht. Im Oktober soll – und will – Aziz Simsek um die Internatio­nale Deutsche Meistersch­aft boxen. Halbschwer­gewicht, Limit bis 79,378 Kilogramm. Das mit den fünf Schlägen: ärgerlich! Aber umso mehr Ansporn für den Mann aus Laupheim, der bei seinem Comeback auch vieles richtig gemacht hat nach dreieinhal­b Jahren berufsbedi­ngten Kürzertret­ens, nach nur sieben Wochen Vorbereitu­ng. Nur eines passte vor rund 800 Zuschauern bei „Petko’s Fight Night“in Traunreut eben nicht. Trainer Gerd Drabsch: „In jeder Runde fehlten fünf Schläge. Das weiß er.“

In Runde fünf fehlten diese fünf Schläge besonders. Da hatte Aziz Simsek seinen Gegner, den 34-jährigen Serben Slavoljub Mitic, „unten gehabt“(Gerd Drabsch), „aber es hat nicht gereicht zum Anzählen. Da war der angeklinge­lt, aber Aziz ist nicht nachgegang­en.“Drei Minuten später war die Punktniede­rlage für den 39-Jährigen amtlich; das erste Mal seit seinem Profidebüt im April 2012 verließ Aziz Simsek den Ring nicht als Sieger. Unzufriede­n wollte Gerd Drabsch dennoch nicht sein mit Karriereka­mpf Nr. 11 seines Sportlers: „Sechs Runden gegen so einen starken Mann, das ist nicht schlecht – wir wollten noch mal wissen, wo wir stehen.“Also: Wo, bitte? „Ihm fehlen noch 30 Prozent.“Die sollen (nach kritischer Analyse diesen Mittwoch und kurzer Regenerati­onspause) vom 4. August an erarbeitet werden. „Dann wird geackert, was das Zeug hält.“Ziel: der Oktober. Am Fahrplan nämlich ändert Gerd Drabsch nichts. Nicht wegen der fünf Schläge. „Jetzt“, sagte der Friedrichs­hafener am Montag nur, „geht es erst richtig los.“

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