Opposition hat mehr als 350 Fragen zum Bayern-Ei-Skandal
MÜNCHEN (lby) - Mit mehr als 350 Fragen zum Bayern-Ei-Skandal will die Opposition im Landtag im anstehenden Untersuchungsausschuss den europaweiten Lebensmittelskandal aufklären. „Es geht hier nicht nur um einen Salmonellenausbruch, ausgelöst durch den größten Eierproduzenten in Bayern, sondern um einen Lebensmittelskandal in ganz Europa“, sagte der Abgeordnete Florian von Brunn (SPD, Foto: dpa) am Mittwoch in München. Zudem dürfe die Firma weiter ausliefern. Dabei habe es infolge der Salmonellen mindestens einen Todesfall und viele Erkrankte in ganz Europa gegeben.
Ziel des Ausschusses sei es, eine nachhaltige Wirkung zu entfalten, betonte Rosi Steinberger (Grüne). Es sei durchaus möglich, dass am Ende der Aufarbeitung das Ergebnis stehe, dass die Schutzinstrumente in Bayern allesamt versagt hätten. Zudem müsse die politische Verantwortung festgestellt werden.
In mehreren europäischen Ländern waren im Sommer 2014 Menschen an Salmonellen erkrankt. Verantwortlich soll die Firma Bayern-Ei aus Niederbayern sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mitarbeiter, den Eigentümer und Behördenvertreter. Inzwischen liefert die Firma wieder Eier aus.
Der Ausschuss, der seine Arbeit bis zum Ende der Legislaturperiode im kommenden Jahr abgeschlossen haben muss, soll von Mechthilde Wittmann (CSU) geleitet werden. Der Posten muss noch vom Landtag bestätigt werden. Wittmann wäre die erste Frau in der Geschichte des Landtags, die einen Untersuchungsausschuss leitet.