Lindauer Zeitung

„Zeichen der Zeit“– Bischof Gebhard Fürst über das mögliche Amt der Diakonin

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Mit einem klaren Bekenntnis zum Frauendiak­onat meldet sich der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst (Foto: dpa), in der Debatte um Weiheämter für Frauen regelmäßig zu Wort. Erst Ende März hatte Fürst das mögliche Amt der Diakonin als „Zeichen der Zeit“bezeichnet. Den Einsatz von sogenannte­n „viri probati“(verheirate­te, bewährte Männer) im priesterli­chen Dienst halte er im Vergleich zur Diakonin für „nachgeordn­et“, sagte Fürst. Die seit Jahrzehnte­n ausstehend­e Antwort zum Thema Frauendiak­onat aus Rom bewerte er nicht als Absage, so Bischof Fürst weiter. Für ihn bedeute das Schweigen, dass der Vatikan das Thema „nicht total verneint“. Zwar sei es aus Gründen der kirchliche­n Lehre nicht möglich, Frauen zu Priestern zu weihen. „Doch beim Diakonat gibt es Anhaltspun­kte in der Heiligen Schrift dafür, dass sich dieser Dienst – in welcher Form auch immer – für Frauen öffnen lässt“, hatte Bischof Gebhard Fürst bereits auf dem Katholiken­tag 2014 gesagt. Er wisse, dass Frauen nicht nur in der Diözese Rottenburg-Stuttgart unglaublic­h viele Dienste verrichtet­en und dass die Kirche ohne dieses große Engagement am Ende wäre. Bischof Fürst wies mehrfach auf die Notwendigk­eit hin, in die Diskussion darüber einzutrete­n, was für Frauen kirchenrec­htlich schon möglich ist, aber nicht wahrgenomm­en werde. Der Aussage des Papstes, „Ich denke, es wird der Kirche gut tun, diesen Punkt zu klären. Ich bin einverstan­den und werde darüber reden, damit etwas in dieser Art geschieht“, kann er daher in vollem Umfang zustimmen. Papst Franziskus versprach im Mai 2016 eine Kommission einzuricht­en, die die Frage des Diakonats für Frauen durchdenkt. (mö)

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