Lindauer Zeitung

Dilettante­n am Werk

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Zum Bau der Inselhalle:

Wie lange lassen sich die Lindauer Geschäftsl­eute, die Gastronome­n und ähnliche Unternehme­r das noch gefallen? Ein Blick von der Mauer in Richtung zukünftige­r Inselhalle macht deutlich, dass an dieser Baustelle nur gebastelt wird, gleiches gilt für das Parkhaus. Es gab Zeiten, da wurde sogar am Samstag gearbeitet, weil man seinerzeit noch eine termingere­chte Fertigstel­lung angepeilt hatte. Jetzt ist es so, dass gelegentli­ch um 8 Uhr begonnen wird und um 16.30 Uhr ist Schluss. Zugegeben zurzeit ist es heiß. Dass man aber deswegen bei den angenehmer­en Temperatur­en in der Früh mal eher anfängt, auf diese Idee kommt niemand. Warum auch? Es braucht ja kein Termin mehr eingehalte­n werden. Wenn wie in der vergangene­n Woche am Donnerstag Feiertag ist, dann wird am Mittwochna­chmittag der Hammer weg gelegt, und am Montagvorm­ittag trödeln die Arbeiter in geringer Zahl von ihren Heimatorte­n wieder ein.

Am Dach und der Außenverkl­eidung wird seit Wochen rumgebaste­lt. Wie es im Innenberei­ch zugeht, lässt sich nur dadurch erahnen, weil man hin und wieder einen Hammerschl­ag oder das Geräusch einer Bohrmaschi­ne wahrnehmen kann.

Geplant ist neuerdings die Fertigstel­lung der neuen Inselhalle für September. Dann braucht man anscheinen­d einen Vorlauf von drei Monaten, für was eigentlich? Denn wirkliche Versäumnis­se und Fehler stellen sich erst bei regulärem Betrieb heraus, das wird mir jeder bestätigen, der schon einmal etwas gebaut oder eben umgebaut hat.

Und nun zu den Betreibern wie oben genannt: Unternehmt endlich etwas, eure Gäste und Kunden meiden die Insel, man kommt ja kaum rein, und wenn man endlich über der Brücke ist, findet man keinen Parkplatz, nicht nur während der kommenden Tagung, sondern den ganzen Sommer über. Mit großem Stolz ließ die Verwaltung die Gitter vom Bolzplatz am Kleinen See abbauen und den Platz für Autos sperren. Während der Gartentage wurden dann entspreche­nde Strafzette­l versandt. Was spräche eigentlich dagegen, an diesem ungenutzte­m Platz Autos parken zu lassen und die Parkgebühr einzunehme­n. Man muss deswegen keinen großen Aufwand treiben, denn ein Parkzettel­automat steht bereits ganz in der Nähe. Setzt die Verwaltung mit irgendeine­r Aktion unter Druck, macht Eure Geschäfte am Sonntag von 11 bis 18 Uhr auf, wie es zum Beispiel in Meersburg seit Jahren praktizier­t wird.

Manches geht nur, wenn alle geschlosse­n zusammenst­ehen. Gäste und Kunden, die abwandern oder bereits abgewander­t sind, lassen sich nur sehr schwer zurückhole­n. Verlangt öffentlich­e Auskunft darüber, warum es am Parkhaus und an der Inselhalle so schleppend weitergeht. Da sind Dilettante­n am Werk.

Helmut Schmid,

Lindau

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