Dominik Fritsch ist der kleine Held im Alltag
Jugendlicher Rettungsschwimmer hilft spontan bei einem Rettungseinsatz zwischen Kressbronn und Langenargen
LANGENARGEN/KRESSBRONN (dgm) - Der Ernstfall kam überraschend, als Dominik Fritsch, ein 16jähriger Rettungsschwimmer der DLRG-Jugend Langenargen, im Schulbus auf dem Nachhauseweg von Kressbronn nach Langenargen war, heißt es in einem Bericht der DLRG. Die Fahrt verlief zunächst wie immer. Das änderte sich schlagartig, als der Bus an der Haltestelle „Lindauer Straße“anhielt. Der Busfahrer hatte bemerkt, dass eine ältere Dame auf ihrem Sitzplatz eingenickt war. Er sprach sie an, rüttelte sie, sie zeigte jedoch keinerlei Reaktion.
„Hat jemand etwas beobachtet, was mit der Frau passiert ist?“, fragte er die Fahrgäste. Keiner hatte etwas bemerkt. Dominik und weitere Mitschüler eilten zu ihm, um zu helfen. Da in dem schmalen Gang des Busses für eine Lagerung am Boden zu wenig Platz war, versuchten die fünf Jugendliche, die Frau in den Ausstiegsbereich zu tragen. Dies misslang jedoch. Inzwischen traf schon nach gefühlten „zwei Minuten“das alarmierte Fahrzeug der „First Responder“aus Kressbronn am Ort des Geschehens ein. Allerdings war der Rettungsassistent Jens Wartenberg alleine gekommen. Es gelang ihm, die Dame in den Ausstiegsbereich zu ziehen und zu untersuchen. „Wir mussten alle erst einmal den Bus verlassen und haben draußen gewartet“, erzählt Dominik. Bis zum Eintreffen von Notarzt und Rettungsdienst musste dringend gehandelt werden, daher rief der Jens Wartenberg fragend in die Runde: „Hat von euch jemand einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht?“Dominik zögerte nicht und lief sofort zu ihm. Er solle bei der Dame umgehend mit der Herzdruckmassage beginnen, „und zwar so lange, bis ich Stop sage!“Der Rettungsassistent selbst übernahm die Aufgabe der Beatmung. In der Zeit, bis der Rettungsdienst aus Tettnang eintraf hatte Dominik die Herzdruckmassage unter Aufsicht von Jens Wartenberg permanent durchgeführt. Dann endlich kam das erlösende „Stop“.
Die eingetroffenen Rettungskräfte übernahmen dann den weiteren Einsatz. Als alles so weit fertig war, holte Jens Wartenberg die beiden Lebensretter zu sich und lobte sie für ihren vorbildlichen Einsatz. An Dominik gerichtet schrieb er in einer späteren E-Mail: „Ich möchte mich bei Dir nochmals für Deine Unterstützung bei der Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung bedanken. Die von mir angeleitete Herzdruckmassage hast Du sehr gut umgesetzt!“Großes Lob kam auch von Seiten der Schulkameraden, die Dominik das nicht zugetraut hätten. Auch die Ausbilder in der DLRG Ortsgruppe freuen sich, dass ihre Arbeit Früchte trägt - auch an Land. Aus Datenschutzgründen ist nicht bekannt, was aus dem Fall geworden ist.