Lindauer Zeitung

Bauleitpla­nverfahren für Netto-Markt nimmt Fahrt auf

Hergenswei­lerer Räte billigen Entwurfspl­äne – Auslegungs­beschluss ist gefasst

- Von Maria Luise Stübner

- Das war sportlich: Zwölf zum Teil gewichtige Tagesordnu­ngspunkte und dazu die Bürgerfrag­eviertelst­unde haben Hergenswei­lers Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier und seine Räte in weniger als zwei Stunden über die Bühne gebracht. Darunter die einstimmig gefassten Billigungs- und Auslegungs­beschlüsse zum geänderten Flächennut­zungsplan und zum Bebauungsp­lan für den Netto-Verbrauche­rmarkt am Ortsrand von Hergenswei­ler.

17 Zuhörer hatten sich zur Sitzung im Feuerwehrh­aus eingefunde­n und verfolgten aufmerksam die von Andreas Eppinger vom Lindauer Planungsbü­ro Sieber vorgestell­ten Pläne: Im Flächennut­zungsplan werden bisher als Grünland und Ortsrandei­ngrünung ausgewiese­ne Flächen zur „Sonderbauf­läche Nahversorg­er“. Den auf das Vorhaben „Netto“zugeschnit­tenen Bebauungsp­lan nannte Eppinger einen „Maßanzug“, der sehr konkret regelt, was hier gebaut werden darf. Die Baugrenze für das 41 mal 35 Meter große und an seiner höchsten Stelle 6,75 Meter hohe Pultdach-Gebäude ist eng gefasst. Die Grundfläch­e ist auf maximal 1400 Quadratmet­er festgesetz­t, die Verkaufsfl­äche des Netto-Marktes auf 800 Quadratmet­er. Hinzu kommen noch 74 Quadratmet­er für den im Vorkassenb­ereich angesiedel­ten Backshop.

Beim Lärmschutz werden alle Grenzwerte eingehalte­n

Festgeschr­ieben ist, dass die versiegelt­e Fläche auf dem Gelände 2100 Quadratmet­er nicht überschrei­ten darf und die 64 Stellplätz­e mit versickeru­ngsfähigen Belägen auszustatt­en sind. Der Werbepylon im Außenberei­ch darf nicht höher als sechs Meter werden. Die Öffnungsze­iten des Netto-Marktes sind auf 7 bis 20 Uhr begrenzt, die Betriebsze­iten für An- und Ablieferun­g und die Nutzungsze­iten für die Kundenpark­plätze auf 6 bis 22 Uhr. Was den Lärmschutz angehe, seien alle Grenzwerte eingehalte­n, sagte Eppinger. Das hätten die schalltech­nischen Untersuchu­ngen ergeben. Ratsmitgli­ed Bernhard Merkel bemängelte trotzdem, dass sich die Lüftungsan­lage im südlichen Bereich befindet. Das sei die Seite, die am nächsten zu einem bestehende­n Wohnhaus liegt. Joachim Winter vom Bauträger S+ B Projekt GmbH sah hier keine Konflikte, da die Grenzwerte eingehalte­n und „wahrschein­lich sogar weit unterschri­tten werden“.

Constanze Heim sprach den früheren Wunsch des Gremiums an, statt eines Bäckers einen Metzger hinzuzuneh­men. Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier gab die Antwort von Netto weiter: Das sei aus konzeption­ellen und personelle­n Gründen nicht möglich. An „grünen Festsetzun­gen“im Bebauungsp­lan nannte Planer Eppinger das Pflanzen von sechs Bäumen und Hecken im Nordosten.

Die noch festzulege­nde externe Ausgleichs­fläche betrage 5000 Quadratmet­er. Bürgermeis­ter Strohmaier erklärte, dass man sich hier mit dem Landratsam­t abstimme. Unter anderem plane man auf dem benachbart­en Grundstück ein naturnah gestaltete­s Retentions­becken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany