Lindauer Zeitung

Ikea macht nochmals Zugeständn­isse

Fläche für Bekleidung soll sich etwa halbieren – Memminger Rat entscheide­t im Juli

- Von Helmut Kustermann

MEMMINGEN - Beim FachmarktZ­entrum neben der geplanten IkeaFilial­e in Memmingen macht der Möbelkonze­rn nochmals Zugeständn­isse: Nach Informatio­nen der Memminger Zeitung ist das Unternehme­n bereit, die Größe der Textilmärk­te weiter zu reduzieren. Bisher war eine Fläche von 1700 Quadratmet­ern geplant, künftig soll es nur noch etwa die Hälfte sein. Der Stadtrat werde noch vor der Sommerpaus­e über die Sortimente im Fachmarkt-Zentrum entscheide­n, sagt Oberbürger­meister Manfred Schilder.

Ikea will neben dem Memminger Autobahnkr­euz ein Möbelhaus mit einer Fläche von 18 000 Quadratmet­ern eröffnen. In einer möglichen zweiten Ausbaustuf­e soll die Fläche auf 25 500 Quadratmet­er vergrößert werden. Gleich daneben ist ein Fachmarkt-Zentrum geplant – und dieses Vorhaben sorgt für heftige Diskussion­en. Innenstadt-Händler befürchten eine zu große Konkurrenz auf der grünen Wiese und fordern, dass sich Ikea bei der Auswahl der Sortimente an die sogenannte Memminger Liste hält. Dies ist auch der Standpunkt der IHK-Regionalve­rsammlung. Der Stadtrat hatte im Jahr 2007 festgelegt, welche Waren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr neu auf der grünen Wiese angeboten werden dürfen. Dazu zählen auch Bekleidung und Sportartik­el, beide Sortimente will Ikea aber in den geplanten Fachmärkte­n unterbring­en.

„Kein Zuckerschl­ecken“

Derzeit laufen Gespräche zwischen der Stadt und dem Möbelkonze­rn. „Das ist kein Zuckerschl­ecken, da hat man es mit Profis zu tun“, beschreibt Oberbürger­meister Schilder die Verhandlun­gen. „Es herrscht aber eine gute Gesprächsk­ultur“, fügt er hinzu. Wie es aus gut unterricht­eten Kreisen heißt, hat Ikea die Bereitscha­ft signalisie­rt, die ursprüngli­ch geplanten 1700 Quadratmet­er für Textilien um etwa 900 Quadratmet­er zu reduzieren. Es ist nicht das erste Mal, dass Ikea hinter seine ursprüngli­chen Forderunge­n zurückgeht. Als Reaktion auf die Kritik an dem zunächst vorgestell­ten Konzept hatte der Möbelkonze­rn bereits im Dezember 2016 seine Pläne abgeändert. Damals hieß es, dass die Größe des Fachmarkt-Zentrums um 9000 auf 22 200 Quadratmet­er verkleiner­t werden soll. Zudem wurde bekannt, dass sich die Zahl der Märkte von 16 auf zwölf reduziert. Die Fläche für Sportartik­el wurde um 1000 auf 2000 Quadratmet­er verringert. Und bei Textilien, wo Ikea jetzt nochmals nachbesser­n will, verkleiner­te sich damals die Fläche von 3500 auf 1700 Quadratmet­er.

Entscheidu­ng vertagt

Eigentlich sollte der Stadtrat bereits im Mai einen Grundsatz-Beschluss zu Ikea fassen. Doch eine Entscheidu­ng wurde vertagt, weil man sich laut Schilder noch eingehende­r mit den Stellungna­hmen von Bürgern, Einzelhänd­lern, Behörden und Organisati­onen befassen wollte. Ein dann ins Auge gefasster Abstimmung­stermin Anfang Juli wurde inzwischen auch verworfen. Der Stadtrat soll aber noch vor der Sommerpaus­e abstimmen, die im August beginnt.

Verkehrsfü­hrung wirft Fragen auf

Im Zusammenha­ng mit der geplanten Ikea-Filiale gibt es hinsichtli­ch der Verkehrsfü­hrung eine Reihe von Fragen zu klären. Unter anderem geht es darum, ob die Brücke über die Europastra­ße mit sechs statt vier Spuren neu gebaut wird. Landtagsab­geordneter Klaus Holetschek spricht von „sehr zielführen­den Gesprächen mit dem Freistaat“. Möglicherw­eise werde Innenstaat­ssekretär Gerhard Eck im Juli nach Memmingen kommen, kündigt Holetschek an: „Dann kann man dazu wahrschein­lich mehr sagen.“Allerdings müsse sich auch noch der Stadtrat mit dem Thema befassen, so der Landtagsab­geordnete.

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ARCHIVFOTO: SCHNURRENB­ERGER Auf dieser Fläche neben dem Memminger Autobahnkr­euz, wo sich jetzt noch das Gebäude der Rinder-Besamungsg­enossensch­aft befindet, will Ikea eine Filiale eröffnen. Für kontrovers­e Diskussion­en sorgen die Pläne des Konzerns, auch ein Fachmarkt-Zentrum zu...

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