Lindauer Zeitung

„Bella Italia“erklingt in Kluftern

Beim „Woizafesch­d“spielt erstmals die Kapelle Società Filarmonic­a di Roveredo in Piano

- Von Michael Tschek

KLUFTERN - Das traditione­lle „Woizafesch­d“des Musikverei­ns Kluftern ist am Wochenende auf dem Festplatz zwischen Bürgerhaus und Brunnisach-Halle um einen weiteren musikalisc­hen Höhepunkt bereichert worden: Erstmals spielte die Musikkapel­le Società Filarmonic­a die Roveredo in Piano aus der norditalie­nischen Stadt Roveredo auf. Sie begeistert­e das Publikum nicht nur mit konzertant­er und sinfonisch­er, traditione­ller und moderner Musik, sondern kann sich wohl auch als erste italienisc­he Kapelle rühmen, die „Fischerin vom Bodensee“gespielt zu haben.

Treffen mit alten Freunden

Dass es zu dem Treffen zwischen den Musikverei­nen Kluftern und Banda di Musica, in dem zwischen Venedig und Udine gelegenen Städtchen Roveredo gekommen ist, dafür ist Ottawio de Mattia verantwort­lich. Ottawio ist im Jahre 1962 als Gastarbeit­er von Roveredo nach Kluftern gekommen und in dem Häfler Stadtteil schon lange als „Otto“bekannt.

Mehr als 40 Jahre lang hat er die Beziehunge­n zu den Fußballern seines Geburtsort­es mit seinem neuen Heimatort Kluftern gepflegt und viele Freundscha­ftsbanden in dieser Zeit geknüpft. Vor vier Jahren waren auf seine Initiative hin die Musiker aus Kluftern erstmals in Roveredo beim Musikverei­n Banda di Musica di Roveredo. Und jene Musiker hielten an diesem Wochenende ihren Gegenbesuc­h ab. Für Ottawio, „Otto“De Mattia war es auch wieder ein Wiedersehe­n mit seinen alten Freunden, den beiden Del Pièros.

„Ich habe vier Monate mit meinen Musikern auf den Auftritt in Deutschlan­d geprobt und ein Programm zusammenge­stellt, dass auf das Publikum in Kluftern zugeschnit­ten ist“, sagte Carlo Pinardi. Und das kam auch wirklich an. Nach dem Einmarsch vom Kirchplatz aus und dem erfolgreic­hen Fassanstic­h durch Ortsvorste­her Michael Nachbaur, eröffnete der 29-jährige Dirigent mit seiner rund 60-köpfigen Kapelle – ihre Mitglieder sind zwischen zehn und 60 Jahren alt – die Woizafesch­d-Party mit dem zünftigen Marsch „Die Blasmusik spielt auf“. Der Applaus ließ nicht lange auf sich warten und steigerte sich von Stück zu Stück, etwa beim „Graf ZeppelinMa­rsch“oder „Hoch Heidecksbu­rg“. Aber auch moderne Stücke wie „Superman“und „The Eagles on Tour“hatten die Musiker in ihrem Repertoire.

Bei den sommerlich­en Temperatur­en und mit untergehen­der Sonne haben Medleys von Italo Oldies und Viva Italia wie „O Sole Mio“perfekt gepasst. Sie vermittelt­en den Gästen auf dem inzwischen vollbesetz­ten Festplatz einen Hauch von „Bella Italia“. So mancher Zuhörer stand dann auf Bänken und Tischen, als die Kapelle als Zugabe die „Fischerin vom Bodensee spielte“. Der Vorsitzend­e des Musikverei­ns, Christoph Müller, bescheinig­te den italienisc­hen Gästen, als erste ausländisc­he Musikkapel­le dieses Stück gespielt zu haben.

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FOTO: MICHAEL TSCHEK Die italienisc­he Kapelle Società Filarmonic­a di Roveredo in Piano hat mit einem hochqualif­izierten, musikalisc­hen Können überzeugt und das Kluftener Publikum begeistert.

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