Flatternder Zugschlauch beschädigt ein Auto
Zug fuhr von München nach Lindau
LINDAU/MÜNCHEN (lz) - Von München bis Lindau ist am Donnerstagmorgen ein Zug mit einem flatternden Schlauch gefahren. Unterwegs hat sich ein Metallteilen gelöst und ist die Windschutzscheibe eines Autos geflogen. Laut Bundespolizei hatten Mitarbeiter nach dem Befüllen eines Wassertanks vergessen, den Schlauch wieder abzumachen.
Ein 18-jähriger Autofahrer hatte am Donnerstag gegen 7.45 Uhr auf der Ortverbindungsstraße Eichenau-Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck) einen Schreckmoment. Als er die Straße befuhr, kam ihm parallel auf den Schienen neben der Straße ein Zug entgegen. Der junge Mann sah einen aus dem Unterbau des Zuges heraushängenden Schlauch, der wegen der Geschwindigkeit des Zuges flatterte. Wenig später splitterte die Windschutzscheibe des VW Polos. Der Mann rief sofort die Polizei an. Der 18-Jährige vermutete, dass sich etwas vom Schlauch gelöst hatte, das seine Scheibe beschädigte.
In enger Absprache zwischen Landes- und Bundespolizei ermittelten die Beamten, dass es sich bei dem Zug um den EC 196 gehandelt hat, der planmäßig um 7.17 Uhr von München-Hauptbahnhof über Lindau nach Zürich fährt. Der Zugbegleiter des EC 196 und Reisende hatten nach der Abfahrt bereits ungewöhnliche Geräusche wahrgenommen. Auch nach dem Halt in Pasing kam es zu weiteren, undefinierbaren Geräuschen. In Puchheim wurde der Zug darauf gebremst und untersucht. Dabei fanden die Bahnmitarbeiter nichts, so dass der Eurocity seine Fahrt fortsetzte.
In Lindau schauten sich Bundespolizisten den Zug nochmal ganz genau an und sahen, dass am Wagen 308 ein Wasserschlauch heraushing und sich am Wagen 307 frische Kratzspuren befanden. Weitere Ermittlungen erbrachten, dass der Speisewagen am Morgen im Münchner Hauptbahnhof mit Frischwasser befüllt worden war. Dabei dürfte ein DB-Mitarbeiter vergessen haben, den Schlauch wieder abzunehmen. Bei der Abfahrt des Zuges war der Schlauch vermutlich aus der Verankerung gerissen worden und hing aus dem Wagen. Er dürfte im Gleisbereich mitgeschleift und bei höherer Geschwindigkeit hochgeschleudert worden sein. Vermutlich hatte sich dann auf der Strecke nach Puchheim ein Metallstück vom Wasserschlauch gelöst, das auf der Windschutzscheibe des VW Polos aufgeschlagen sein dürfte.
Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines fahrlässigen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen. Die Höhe des Sachschadens dürfte sich bei der Windschutzscheibe auf rund 600 Euro belaufen. Für die Reisenden im Zug bestand laut Bundespolizei keine Gefahr.