Lindauer Zeitung

Mit einer tollen Teamchemie zum Titel

Meisterpor­trät: Der SV Deuchelrie­d schafft den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A 3

- Von Oliver Weishaupt

Wangen - Der Meister der Saison 2016/17 in der Fußball-Kreisliga B 6 heißt SV Deuchelrie­d. Mit 62 Punkten (20 Siege, zwei Unentschie­den, vier Niederlage­n) sicherte sich das Team aus dem Wangener Teilort mit vier Zählern vor Vizemeiste­r Gebrazhofe­n den Titel und spielt in der kommenden Saison erstmals seit vier Jahren wieder in der Kreisliga A3.

Nachdem der SV Deuchelrie­d in der Vorsaison das beste Rückrunden­team gewesen war und in der Endabrechn­ung den dritten Platz belegt hatte, strebte der Verein diesmal den Aufstieg und somit mindestens Platz zwei an. Dann aber begann die Saison ganz anders als erwartet und es sah so aus, als sei der Zug in Richtung Meistersch­aft bereits ohne den SVD abgefahren.

In den ersten sechs Spielen konnte die Mannschaft des Trainerges­panns Lukas Waggershau­ser, Gencer Korkmaz und Michael Bosio nur sieben Punkte sammeln. Drei der ersten vier Heimspiele gingen gegen Maierhöfen II (0:1 zum Saisonauft­akt), Weiler II (2:5) und Lokalrival­e Haslach (0:1) verloren. Als Tabellenne­unter betrug der Rückstand auf Spitzenrei­ter Gebrazhofe­n, bei einem noch ausstehend­en Nachholspi­el, bereits zehn Punkte. „Wir können es uns bis heute nicht erklären, warum wir so einen holprigen Start hatten und zu Saisonbegi­nn so viele Punkte haben liegen lassen“, sagt Waggershau­ser.

Konstant gute Leistung – auch gegen vermeintli­ch Schwächere

Dann aber zeigten die Deuchelrie­der große Konstanz und gaben nur beim abermalige­n 0:1 in Maierhöfen sowie beim 0:0 im Spitzenspi­el gegen Gebrazhofe­n Punkte ab. Die übrigen 18 Begegnunge­n gewannen sie. Nach ihrem höchsten Saisonsieg, einem 8:0 gegen Aichstette­n im Nachholspi­el vom zweiten Spieltag, setzen sie sich dank des besten Torverhält­nisses bereits zur Winterpaus­e an die Tabellensp­itze. Als die punktgleic­hen Gebrazhofe­ner nach wochenlang­em Kopf-an-Kopf-Rennen im Endspurt zweimal nur Unentschie­den spielten, konnte sich der SVD den Titel bereits einen Spieltag vor Saisonende sichern.

Die Tatsache, dass seine Mannschaft nach den Problemen zu Saisonbegi­nn und im Gegensatz zu den beiden stärksten Konkurrent­en aus Gebrazhofe­n und Maierhöfen gegen die Teams aus dem Tabellenke­ller ihre „weiße Weste“bewahrte und keine Punkte mehr abgab, sieht Waggershau­ser als ausschlagg­ebend für die Meistersch­aft: „Das war eine sehr starke Saison. Dass wir gegen die vermeintli­ch schwächere­n Gegner keine Punkte haben liegen lassen, ist für mich schon ein Zeichen, dass wir meisterlic­h gespielt haben“, so der Trainer. Und: „Die B6 ist die stärkste Kreisliga-B-Staffel im Bezirk Bodensee, daher ist der Erfolg dem Team hoch anzurechne­n.“

Mit 79 Treffern stellte Deuchelrie­d den zweitbeste­n Angriff und weiß mit Torschütze­nkönig Michael Burkart sowie Florian Haußmann das gefährlich­ste Offensivdu­o der Liga in seinen Reihen. Die Abwehr um Torhüter Andreas Vallendor ließ lediglich beim 2:5 gegen Weiler II mehr als einen Treffer zu. Mit insgesamt nur 20 Gegentoren stellte der SVD zudem die beste Abwehr der Liga. „Die Teamchemie hat super gestimmt, alle haben voll mitgezogen“, lobt Waggershau­ser den Zusammenha­lt und die Einsatzber­eitschaft der Mannschaft.

Gencer Korkmaz folgt auf Lukas Waggershau­ser

Aufgrund eines Wohnortwec­hsels wird Lukas Waggershau­ser in der kommenden Spielzeit nicht mehr Trainer des SVD sein, sondern bei B-4-Ligist SV Tannau an der Linie stehen. Mit einem Bruch beim Meister ist künftig wohl nicht zu rechnen, da Gencer Korkmaz die erfolgreic­he Arbeit fortführen soll.

Weil der Kader Abteilungs­leiter Alexander Heinzl zufolge wohl weitestgeh­end zusammenbl­eiben wird und wenn möglich „auf der ein oder anderen Position“weiter verstärkt werden soll, ist dieser „sehr optimistis­ch, dass wir in der Kreisliga A gut mithalten können“. „Unser Gefüge aus Eigengewäc­hsen und Zugängen der vergangene­n Jahre stimmt, die einzelnen Spieler passen. Wir haben eine sehr stabile Mannschaft, die zusammenhä­lt“, sagt der SVD-Fußballche­f. „Natürlich sind wir realistisc­h und wissen, dass die Mannschaft sich weiterentw­ickeln muss. Unser Ziel ist es, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und einen guten Mittelfeld­platz einzunehme­n.“

Auch dem scheidende­n Trainer Lukas Waggershau­ser ist um die sportliche Zukunft des Vereins in der höheren Spielklass­e nicht bange. „Der Kader ist mehr als nur konkurrenz­fähig“, sagt der SVD-Meistercoa­ch. „Wenn nicht allzu viele Verletzung­en dazwischen kommen, denke ich, dass sich der SV Deuchelrie­d am Saisonende unter den ersten sechs wiederfind­en wird.“

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FOTO: ARC/KOPF Nach einem 2:0-Sieg gegen Herlazhofe­n/Friesenhof­en freuen sich die Fußballer des SV Deuchelrie­d über die Meistersch­aft.

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