Chance verpasst
Verkehrskonzept Klimo und Parkraumkonzept bieten für Lindau die Möglichkeit, jahrzehntelange Streitfragen in Kompromissen zu lösen. Doch offensichtlich sehen sich die Hardliner beider Seiten dazu nicht in der Lage. Anders ist es nicht zu erklären, dass Roland Freiberg und Oliver Eschbaumer mehrfach davon reden, es müsse am Beverplatz 700 Parkplätze geben, weil man das den Bürgern versprochen habe. Denn das stimmt nicht. Zugesagt hat eine Ratsmehrheit, dass es Ersatz für die wegfallenden Stellplätze des Seeparkplatzes geben wird. Und die gibt es: 150 entstehen neu in einer Quartiersgarage, mehr als 500 am Beverplatz. Der Rest dort ist für das zugehörige Hotel. Damit reichen die 700 Plätze, die laut Gutachter dort verträglich sind. Wer dort mehr Stellplätze plant, muss den Bürgern sagen, dass er damit Staus am Langenweg in Kauf nimmt, weil dies die Folge der Staus am Europaplatz sein wird.
Aber auch die Bunten müssen sich fragen lassen, wieso sie das Gutachterbüro für seine Arbeit beim Klimo über den grünen Klee loben, dessen Empfehlungen für den Beverplatz aber nicht annehmen wollen. Das gerade eben noch herausgehobene Fachbüro hält 700 Stellplätze an dieser Stelle für vertretbar und hat die in einem Szenario vorgeschlagen. Wo nehmen die Bunten den Sachverstand her, es besser zu wissen?
Die erste Chance zur Befriedung der Stadt in einer so wichtigen Frage haben beide Seiten verpasst. Aber das Thema ist noch nicht ausdiskutiert. Vielleicht schwenken die Verkehrs-Extremisten ja doch noch auf die Kompromisslinie ein.