Bäderbetriebe zählen im Strandbad täglich bis zu gut 2100 Gäste
Bäderbetriebe befassen sich mit einem Zwischenbericht zu allen städtischen Bädern und der Eisbahn
LINDAU (dik) - 2163 Besucher haben die Bäderbetriebe bisher am Spitzentag im Eichwaldbad gezählt. Das sind weniger als in früheren Sommern, wobei der besucherstärkste Tag bisher im Mai liegt, und da gab es noch nie mehr Besucher an einem Tag. Damit und mit weiteren Themen aus den städtischen Bädern und der Eisbahn hat sich am frühen Montagabend der Bäderausschuss befasst.
Bäderchef Florian Schneider sieht den Naturbadbetrieb im Eichwald mit dieser Besucherzahl als „gut angenommen“. Die meisten Stammgäste hätten sich mit der Lage arrangiert oder sie weichen auf ein anderes See- oder Freibad in Lindau oder in der Umgebung aus. Den Saisonkartenverkauf bezeichnet Schneider ebenfalls als gut, auch wenn Lindau wegen der gesperrten Becken und Rutschen im Eichwald nur ein Drittel der sonst üblichen Saisonkarten verkauft habe.
Wegen des Bürgerbegehrens musste die Stadt den Abriss der Gebäude des Strandbads verschieben. Infolgedessen hätten die Mitarbeiter die Toilettenanlage neben der früheren Gastronomie wieder geöffnet. Angesichts der Wärme sei das Seegras in den vergangenen Wochen ungewöhnlich stark gewachsen. Nach Absprache mit dem Landratsamt durften die Bäderbetriebe das als ökologisch wertvoll geltende Seegras im Bereich von Steg, Floß und bei den Niedergängen mähen lassen.
Streit über eine Entscheidung des Finanzamts
Schneider räumte auf Nachfrage von Jürgen Müller (LI) ein, dass das Finanzamt den steuerlichen Querverbund des neuen Bades unter dem Dach der Stadtwerke ablehne. Bisher konnte die Stadt Verluste aus Eichwaldbad und Limare mit Gewinnen aus dem Strom- und Gasgeschäft verrechnen und so Steuern sparen. Das sei künftig nicht mehr möglich, stattdessen würden die Bäderbetriebe sparen, weil sie Umsatzsteuer absetzen können. Das seien schon beim Bau 2,3 Millionen Euro gewesen, teilt Lindaus Pressesprecher Jürgen Widmer am Tag nach der Sitzung mit. Zusätzlich könne die Stadt vom jährlichen Zuschuss an die Betriebsgesellschaft von Investor Andreas Schauer 140 000 Euro an Umsatzsteuer absetzen.
Oberbürgermeister Gerhard Ecker wertet das als Erfolg der Kämmerei. Müller dagegen sieht im Wegfallen des steuerlichen Querverbunds eine Neuigkeit, welche die Verträge zwischen Stadt und Investor Schauer platzen lassen sollte. Dem hält Ecker entgegen, dass die Verträge wirksam würden, sobald das Bauleitplanverfahren abgeschlossen ist.
Limare bekommt sofort eine neue Wasseraufbereitung
Im Limare ist die Besucherzahl im sonnigen Frühjahr geringer gewesen als in den Vorjahren. Auch wenn die Ratsmehrheit das Bad in gut zwei Jahren schließen will, muss Lindau nochmal in eine Chlordioxidanlage gegen drohende Legionellen investieren, andernfalls müsste Lindau das Bad sofort schließen. Die Anlage für das Duschwasser sei nämlich ausgefallen.
In den Ferien wird das Bad von Dienstag bis Freitag bis 20 Uhr geöffnet haben, während der Schulzeit werden die Bäderbetriebe ab Herbst auf Wunsch vieler Familien die Öffnungszeit bis 19 Uhr verlängern. Bisher hatte das Bad wegen der Trainingszeiten der Vereinsschwimmer schon um 18 Uhr geschlossen. Das kostet zwar 4000 Euro Personalkosten pro Jahr, dennoch wollen die Bäderbetriebe testen, ob ein Nebeneinander von Vereinstrainings und öffentlichem Betrieb möglich ist.
Das Freibad Oberreitnau profitiert vom Zustand des Eichwaldbades, berichtet Schneider, denn Oberreitnau sei heuer bisher besser besucht als in den Vorjahren. Zum Problem wird, dass der Förderverein nicht mehr so viele Aufgaben übernehmen kann, weil freiwillige Helfer fehlen. Schneider bezeichnete den Vereinsvorsitzenden Thomas Mattes als „ziemlichen Einzelkämpfer, aber der kann auch nicht alles allein machen.“Was das für die Zukunft des Bades bedeutet und welche Investitionen die Stadt im kommenden Jahr vornimmt, will Schneider bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses im November klären.
Im Römerbad sind Sturmschäden aus dem Vorjahr weitgehend beseitigt. Auch da machen sich die Verantwortlichen die ersten Gedanken zu den Maßnahmen, die im kommenden Jahr anstehen. Auf Anregung von Hermann Kreitmeir will Schneider bis November prüfen, ob eine Pfahlreihe vor den Stegen als Wellenbrecher und Schutz vor Treibholz sinnvoll wäre.
Im Lindenhofbad stehen weitere Sanierungen an
Im Lindenhofbad haben Stadt und Pächter das Hauptgebäude weitgehend saniert, es fehlt nur noch die Dachterrasse. Im kommenden Jahr soll der Umkleidetrakt folgen. Bäderbetriebe, Förderverein und Pächter wollen über Konzepte und Finanzierung sprechen.
Im Bad hat die Stadt die unfallträchtige Slipanlage entfernt und mit zusätzlichen Geländern gesichert. Die Ufermauer wurde kostengünstig gegen weiteres Aussspülen gesichert, in einigen Jahren steht eine Generalsanierung an, dafür prüfe die Stadt mögliche Zuschüsse für die historischen Mauern.
In der Eissportarena gab es wegen der heuer längeren Saison mehr als 58 000 Besucher, das sind 2000 mehr als im Vorjahr. Die neue Bande wird knapp 100 000 Euro kosten und ist bestellt. Für die Kälteanlage muss die Stadt eine Einhausung bauen, für das die Bäderbetriebe derzeit Angebote einholen. Im Zuge des Thermenbaus bekommt das Eisstadion zudem einen eigenen Hausanschluss für Strom und Glasfaser. Diese Arbeiten laufen unabhängig vom Bürgerentscheid.