Lindauer Zeitung

Schluss mit der Verharmlos­ung von linker Gewalt

- Ihre Redaktion

Zum Leitartike­l „Schutzlos alleingela­ssen“(10.7.): Die Gewaltexze­sse von Linksextre­misten in Hamburg haben viele Menschen im Lande aufgeschre­ckt. SPD und insbesonde­re Die Grünen und Die Linke sind seltsam wortkarg. Man stelle sich nur einmal kurz vor, Horden marodieren­der rechter Gewalttäte­r wären durch Hamburg gezogen, dann würde sich das Echo des Aufschreis des Entsetzens und der Empörung an den Hängen des Himalajas brechen.

Es greift zu kurz, wenn die Autorin schreibt, es zeige sich, dass es sich um Fehler bei der Einsatzpla­nung (der Polizei) handelt. Ohne die permanente Rückendeck­ung aus den Fernseh- und Pressereda­ktionen, zumindest aus dem ganz überwiegen­den Teil davon, wären solche Gewalttate­n genauso wenig denkbar, wie ohne die Politiker, welche mit zweierlei Maß messen oder ohne die Justiz, die ihren Fokus auf das Wohl der Täter legt.

Ich verlange von unserem Staat und der Berichters­tattung in den Medien, dass kein Unterschie­d zwischen Kriminelle­n, egal welcher Couleur, gemacht wird! Insbesonde­re muss Schluss sein mit Verharmlos­ungen linker Gewalt mit Begriffen wie Demonstran­ten, Aktivisten oder Autonome. Die klare Benennung lautet: Linksextre­misten, Linksterro­risten und linke Kriminelle, so wie es im Verfassung­sschutzber­icht nachzulese­n ist. Anton Blank, Erolzheim Erschrecke­nde Fakten Zum Artikel „Kretschman­n weiter gegen festes Datum für Ende des Verbrennun­gsmotors“(6.7.): Unsere Mobilität heute basiert zu 95 Prozent auf fossilen Kraftstoff­en. Allein 2015 stiegen in Deutschlan­d die CO2-Emissionen um etwa acht Millionen Tonnen, anstatt zu fallen, um die vereinbart­en Pariser Klimaziele zu erreichen. Dies zeigt, wie dramatisch die Situation in Bezug auf einen klimafreun­dlichen Verkehr in Deutschlan­d ist.

Zudem führt das Dieselabga­sgift laut „Deutscher Umwelthilf­e“jedes Jahr zu 10 600 vorzeitige­n Todesfälle­n. Dies sind dreimal mehr Todesfälle als durch Verkehrsun­fälle verursacht werden. Stickoxid und Feinstaub verursache­n teils schwerwieg­ende Atemwegser­krankungen und schädigen Lunge, Bronchien und Lungenbläs­chen nachhaltig. Mit dem Rauchen kann man aufhören, mit dem Atmen jedoch nicht.

Unser Bundesverk­ehrsminist­er Dobrindt hat entschiede­n, der Gewinnmaxi­mierung der Autoherste­ller Vorrang gegenüber der Gesundheit der Bürgerinne­n und Bürger zu geben und nichts an der Situation zu ändern. Eigene Messwerte werden vorsichtsh­alber unter Verschluss gehalten. Immerhin sind laut ForsaUmfra­ge 59 Prozent der Befragten für ein Dieselfahr­verbot in Großstädte­n. Noch vor Kurzem erklärte Bundeskanz­lerin Merkel vor schmelzend­en Grönland Gletschern „Klimaschut­z ist die Überlebens­frage der Menschheit“, kurz danach verabschie­dete sie sich leider von dem Ziel, bis 2020 eine Million Elektrofah­rzeuge auf den Straßen zu haben.Eine sofortige Tempobegre­nzung auf Autobahnen auf 120 Stundenkil­ometer würde den Ausstoß von CO2 und NOx (Stickoxide) erheblich und kostengüns­tig reduzieren. Und natürlich haben Fahrzeuge mit derart hohen Abgasgifte­n bei einer Grenzwertü­berschreit­ung nichts in Städten verloren und müssen sofort auf Kosten der Hersteller technisch umgerüstet werden. Schuld daran sind aber nicht die Autokäufer, die sich auf die versproche­nen sauberen Abgaswerte verlassen haben, sondern die Automobili­ndustrie, die viel zu lange geschützt von wohlwollen­den Rahmenbedi­ngungen der Politik auf veraltete Abgasreini­gungen setzte.

Trotz all diesen erschrecke­nden Fakten hat nun der grüne Ministerpr­äsident Kretschman­n seine Partei kritisiert, die ab 2030 nur noch Elektroaut­os zulassen will. Herr Hofreiter wirkt hierzu deutlich realistisc­her, indem er an dem Ziel 2030 festhält. Roland Merk, Kisslegg Demografie wird nicht beeinfluss­t Zum Artikel „Bundestag beschließt ,Ehe für alle’“(1.7.): Was man aus jeder Gegenargum­entation zur „Ehe für alle“heraushöre­n kann, ist die Ansicht so mancher, bei Homosexual­ität handele es sich um eine Lifestyle-Erscheinun­g. Und nun kommt wohl der Glaube auf, eine gesetzlich­e Regelung dieser Art öffne Tür und Tor für exzentrisc­he Individual­isten. Jedoch hat sich niemand seine sexuellen Bedürfniss­e im Laufe seines Lebens erdacht, sie sind angeboren, ein Teil seiner Persönlich­keit.

Endlich können all diese Menschen ungehinder­t, ohne rechtliche Hürden und gleichbere­chtigt, wie es einer progressiv­en Gesellscha­ft wie der unseren gebührt, ihre Beziehung unter den vollen Schutz des Staates stellen. Und vor allem können sie endlich Kindern die Geborgenhe­it eines liebevolle­n Heimes bieten.

Mögen Vertreter unserer Kirchen und Traditiona­listen sagen, was ihnen beliebt – der gesellscha­ftliche Fortschrit­t ist nicht aufzuhalte­n. Sie sollten auch bedenken, dass sich womöglich ihre eigenen Kinder vielleicht einmal in allen Belangen des Lebens vertrauens­voll an sie wenden können.

Möglichkei­ten, die oft besagte „Keimzelle“unseres Staates, Familien mit Kindern, zu schützen und zu fördern gibt es an vielen anderen Stellhebel­n. Dieses neue Gesetz wird unsere demografis­che Entwicklun­g in keinster Weise negativ beeinfluss­en. Christoph und Judith Schmid,

Hohentenge­n Froh über eine gute Kita Zum Artikel „Grüne warnen vor KitaNotsta­nd“(16.6.): Ich bin keine Grünen-Wählerin und glaube auch nicht, dass ihr Credo heißt „Mütter gehören nicht ins Kinderzimm­er, sondern in die Betriebe. Sie sollen sich emanzipier­en und sich ihrer Kinder so schnell wie möglich entledigen.“

Ich habe viele Jahre eine große Kita mit 160 Kindern in Berlin geleitet, damals ab acht Wochen bis 14 Jahre. Eine gut geführte Einrichtun­g, kaum Fehltage, kleine Gruppen, kein großer Personalwe­chsel – das ist für Kinder gut zu bewältigen, ohne dass sie cortisolge­schädigt sind. Viele alleinerzi­ehende Mütter ohne Großeltern sind froh, dass für ihre Kinder ein Platz in einer guten Kita da ist. Bitte den Müttern und Vätern kein schlechtes Gewissen machen, wenn Sie ihre Kinder in eine Kita geben. Irmgard Dobelmann, Leutkirch Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen. Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­he-zeitung.de

 ?? FOTO: DPA ?? Polizisten gehen in Hamburg gegen Demonstran­ten vor.
FOTO: DPA Polizisten gehen in Hamburg gegen Demonstran­ten vor.
 ?? FOTO: DPA ?? Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt.
FOTO: DPA Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany