GWG hat jetzt mehr als 1800 Wohnungen
Einweihungsfest der Wohnanlage Holdereggen für Senioren und junge Familien
LINDAU - Die GWG hat eine Anlage mit 39 neuen Wohnungen eingeweiht. Damit vermietet das städtische Wohnungsunternehmen mehr als 1800 Wohnungen. Im Neubau neben dem Schloss Holdereggen leben Senioren und junge Familien. Und noch etwas ist neu: Erstmals hat die GWG eine Wohnanlage mit staatlichen Zuschüssen errichtet.
Bisher hat der Freistaat Bayern sogenannte Sozialwohnungen durch zinsgünstige Darlehen gefördert. Das ist aber in Zeiten sowieso niedriger Zinsen nicht mehr attraktiv. Zudem berichtet GWG-Chef Mayer, dass die Auflagen oft so hohe Mehrkosten nach sich gezogen haben, dass sich das nicht gelohnt habe. Die GWG hat deshalb einige Jahre keine geförderten Wohnungen gebaut. Das ist jetzt anders. So sind 20 der 39 Wohnungen in dem Neubau öffentlich gefördert. Das sind mehr als das ursprünglich vorgesehene Drittel. Die Förderung richte sich nach der Wohnungsgröße, berichtet Mayer, der aber keinen Betrag nennen will. Letztlich lässt er sich entlocken, dass die Förderung etwa ein Zehntel der Gesamtbaukosten von fünf Millionen Euro ausmacht, also etwa eine halbe Million. Das ermöglicht günstige Mieten, die ausnahmslos unter zehn Euro pro Quadratmeter liegen. Wer besonders bedürftig ist und einen Wohnberechtigungsschein des Landratsamts hat, der erhält für diese Miete bis zu drei Euro pro Quadratmeter Mietzuschuss. Aber auch ohne diesen Zuschuss liege die GWG deutlich unter dem Marktpreis, der für solche Neubauwohnungen in Lindau bei 13 bis 14 Euro pro Quadratmeter liege, wie Mayer ergänzt. Im Haus A hat die GWG 31 Wohnungen für Senioren gebaut, die dort zwischen Ein- und Zwei-ZimmerWohnungen wählen konnten, die allesamt barrierefrei sind, vier sind zudem rollstuhlgerecht. Haus B ist mit zwei Drei-Zimmer-, fünf Vier-Zimmerund einer Fünf-Zimmer-Wohnung für junge Familien gedacht. Da sind die Verantwortlichen gespannt, ob das nebeneinander zwischen Jung und alt funktioniert.
Langjährige GWG-Mieter haben große Wohnungen frei gemacht
Dabei sind die Generationen einmal so nah beieinander, dass sie sich helfen können, andererseits aber so weit voneinander entfernt, dass sie sich nicht auf die Nerven gehen sollten. 15 Tiefgaragenplätzen sollen ausreichen. Im Eingangsbereich von Haus A ist ein Gemeinschaftsraum geplant, auch das Treppenhaus ist so gestaltet, dass es einlädt, für ein Schwätzchen oder mehr zu verweilen. Froh ist Mayer, dass die Idee geklappt hat, langjährige Mieter der GWG in diese Wohnungen zu locken. So haben 14 Senioren eine größere Wohnung freigemacht, die nun Familien zur Verfügung steht. Umgekehrt haben vier Familien die Möglichkeit genutzt, in dem Neubau eine größere Wohnung zu bekommen.
Mayer erinnerte an die Geschichte der Jungfernburg, die 1864 auf dem Grundstück errichtete Gaststätte. 1922 wurde das Gebäude in eine Jugendherberge umgewandelt, später zogen dort Vereine wie die Bayerisch Bodenseer und der Alpenverein ein. In dem Haus wohnt auch Lindaus langjähriger Standesbeamte Richard Schneider, der sich nach dem ersten LZ-Bericht über das Wohnprojekt als erster Interessent bei der GWG gemeldet hatte. Er klärte seine Nachbarn über das Kinderfest auf und darüber, dass die Trommler sich freuen, wenn am Kinderfesttag um kurz nach 6 Uhr die Bewohner rauskommen, wenn die Trommler spielen.