Lindauer Zeitung

Pflegefami­lie ist besser als Heim

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Zum selben Thema: Trotz Führungswe­chsel im Lindauer Jugendamt und einigen Fortbildun­gen zum wichtigen Thema „Bindung bei Pflegekind­er“hat sich in der Praxis in unserem Jugendamt hier noch nichts Grundlegen­des geändert, um tatsächlic­h das Kindeswohl langfristi­g zu sichern. Unser Jugendamt und auch das Lindauer Vormundsch­aftsamt/Gericht haben immer noch nicht realisiert, dass eine tragfähige langfristi­ge Bindung die beste Ressource für eine gesunde Entwicklun­g unserer Kinder ist.

Solche tragfähige­n Bindungen brauchen alle Kinder, auch Adoptivund Pflegekind­er. Sie brauchen diese, um krisensich­erer durch`s Leben zu kommen und um als Erwachsene bestehen zu können. Ob dies in einem Heim mit ständigem Schichtund schlimmste­n Fall Personalwe­chsel, vielleicht sogar mit Heimwechse­l entwickelt werden kann, ist zu bezweifeln. Und in der Praxis hat sich gezeigt: Für die erwachsene­n Pflegekind­er bleiben im überwiegen­den Teil die Pflegeelte­rn die wichtigste­n Kontaktper­sonen in Krisen. Egal ob mit oder ohne Unterstütz­ung eines Jugendamte­s, ob es bezahlt oder nicht! Pflegeelte­rn leisten hier enorme freiwillig­e Hilfe.

Unser Jugendamt hat genügend Erfahrunge­n mit verlorenen gerichtlic­hen Sorgerecht­sentscheid­ungen. Warum muss man immer vor Gericht gehen? Zum Glück gibt es immer mehr mutige selbstbewu­sste Pflegeelte­rn, die diesen Schritt wagen. Wann lernt das Jugendamt dazu? Uschi Baer-Stern, Lindau

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