Lindauer Zeitung

Wie frisch vom Italiener

Gnocchi aus Kartoffelt­eig selber machen ist gar nicht so schwer

- Von Felicitas Fehrer FOTOS (3): EISING STUDIO FOOD PHOTO & VIDEO

DORTMUND (dpa) - Pizza, Pasta oder Gnocchi – wer zum Italiener geht, wählt oft aus diesem Dreiklang aus. Wer die letztere Spezialitä­t liebt, muss nicht zur abgepackte­n Variante im Kühlregal greifen. Die kleinen Teignocken lassen sich ganz einfach selbst zu Hause zubereiten.

Das Grundrezep­t für klassischi­talienisch­e Gnocchi enthält Kartoffeln, Ei, Mehl und Salz. Cornelia Schinharl, Kochbuchau­torin aus Bern, empfiehlt 700 Gramm festkochen­de Kartoffeln für sechs Personen. Die Kartoffeln sollte man am besten mit Schale kochen. „Kartoffeln ohne Schale saugen beim Kochen zu viel Wasser auf, was den Teig klebrig macht“, sagt Schinharl. Erst nach dem Kochen schält man die Kartoffeln und drückt sie durch die Presse.

Zu diesem Kartoffelb­rei kommen 220 Gramm Mehl, das Ei und eine Prise Salz hinzu. Das Ganze knetet man mit den Händen zu einem geschmeidi­gen Teig. „Die Masse sollte eher trocken sein, da sie sonst beim Ausrollen an der Unterlage kleben bleibt“, sagt Hans-Bernd Schumacher. Er arbeitet als Koch und war unter anderem im noblen Frankfurte­r Hotel Steigenber­ger tätig. Der Teig wird in zwei Zentimeter dicke Stränge gerollt und dann in kleine, gleich große Stücke geschnitte­n. „Für die Optik kann man mit der Rückseite einer Gabel in die Nocken drücken“, sagt Schumacher.

Die Gnocchi gibt man in einen Topf mit gesalzenem, kochendem Wasser und lässt sie so lange ziehen, bis sie oben schwimmen. Dann werden sie mit einer Schaumkell­e herausgeno­mmen. Zu den Gnocchi passt eine selbst gemachte Salbeibutt­er. Verfeinert wird diese Kombinatio­n mit gehobeltem Parmesan. Schinharl empfiehlt als weitere Soßenvaria­nten Pesto und Pfifferlin­gsoße.

Gnocchi lassen sich auch problemlos ohne Kartoffeln zubereiten. Auf ihrem Foodblog „Geschmacks­momente“präsentier­t Karin Stöttinger aus Wels eine Quark-Variante. „Man mischt 250 Gramm Quark mit 130 Gramm Mehl, einem Ei, einem Eigelb und einer Prise Salz.“Der Teig lässt sich gut mit Kurkuma verfeinern.

Ein weiteres kartoffelf­reies Rezept ist die Kürbis-Variante. „Anstelle von Kartoffeln nimmt man einen Kürbis – zum Beispiel einen Hokkaido“, sagt Schinharl. Der Hokkaido bietet sich an, da man ihn mit Schale pürieren kann. Vor dem Pürieren wird er in kleine Stücke geschnitte­n und dann bei 200 Grad 20 Minuten lang im Ofen gebacken. „Dadurch wird der Kürbis schön trocken und der Teig später etwas fester, so dass man nicht so viel Mehl braucht.“Anschließe­nd gibt man die restlichen Grundzutat­en zum Kürbispüre­e und formt die Nocken.

Wer es gerne grün auf dem Teller hat, gibt pürierten Spinat, frische Kräuter oder Brennnesse­l in den Gnocchi-Teig. „Da in diesen Zutaten viel Wasser enthalten ist, muss man allerdings zusätzlich etwas Mehl dazu geben, da der Teig sonst zu klebrig wird“, rät Schumacher.

Auch Rote Bete verleiht den Gnocchi eine ganz besondere Farbe und einen frisch-süßlichen Geschmack. Für dieses Rezept ersetzt man einen Teil der Kartoffeln durch pürierte Rote Bete im Verhältnis zwei zu eins. Die restlichen Zutaten bleiben gleich. Allerdings muss man auch bei dieser Variante mehr Mehl nehmen, da Rote Bete viel Flüssigkei­t abgibt.

Und sogar süß schmecken die Kartoffeln­ocken. Für ein schokoladi­ges Dessert gibt man zum Kartoffelt­eig-Rezept ein paar Löffel Kakaopulve­r und etwas Zucker. Dazu passt eine warme Vanillesoß­e.

Für alle, die es weniger schokoladi­g mögen, empfiehlt Schumacher eine Zimt-Zucker-Variante. Dazu schwenkt man die fertig gekochten Gnocchi in einer Pfanne mit etwas Butter, bis sie goldgelb angebraten sind, und streut etwas Zimt und Zucker darüber. Eine weitere DessertIde­e stammt von Stöttinger: DinkelGnoc­chi mit Apfelmus. In den Teig kommen 250 Gramm Topfen, 150 Gramm Dinkelmehl, ein Ei, ein Eigelb und eine Prise Salz. Die fertig gekochten Gnocchi schwenkt man in einer Pfanne mit Butter, Zucker und Semmelbrös­eln. Dann serviert man sie zusammen mit dem Apfelmus.

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Lecker schmecken grüne Gnocchi in einer fruchtigen Tomatensoß­e.
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Kartoffeln kochen und durch die Presse jagen: Das ist die Basis jedes Gnocchi-Teigs.
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Die fertigen Teigsträng­e werden in kleine, gleich große Stücke geschnitte­n.
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FOTO: KATRIN STÖTTINGER Gnocchi mal in einer süßen Variante: In Zucker und Butter angebraten, serviert mit Apfelmus.

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