Lindauer Zeitung

Café Colours brennt aus

In der Ravensburg­er Gastronomi­e hat am Freitagmor­gen ein Feuer gewütet – Kleidung bei Benetton beschädigt

- Von Jasmin Amend

RAVENSBURG - Das Café Colours in der Ravensburg­er Bachstraße ist am frühen Freitagmor­gen komplett ausgebrann­t. Auch das angrenzend­e Modegeschä­ft Benetton sowie Arztpraxen und Wohnungen im selben Gebäude sind davon betroffen. Der Gesamtscha­den wird derzeit auf 300 000 Euro geschätzt. Die Experten gehen von einem Kurzschlus­s im Tresenbere­ich aus.

Ein Anwohner entdeckte das Feuer gegen 4 Uhr. Der Mann, der zudem im Café als Koch arbeitet und Asthmatike­r ist, schlief bei offenem Fenster – dieses befindet sich direkt über dem Café. Der dichte Rauch drang in sein Zimmer und weckte ihn. Er rief Pshco Ahmad, den Inhaber der Gastronomi­e, an. Ahmad bestätigt: „Ich bin sofort rüber, habe mir unterwegs die Schuhe angezogen und dann vom Café aus die Polizei angerufen“, erinnert er sich.

Wasserleit­ung bei Benetton platzt

Auch das Modegeschä­ft Benetton, das im Erdgeschos­s des unmittelba­r angrenzend­en Hauses untergebra­cht ist, ist von dem Brand betroffen: Die Kleidung wurde durch den dicken Qualm „stark in Mitleidens­chaft gezogen“, wie ein Polizeispr­echer bereits am Vormittag mitteilte. Auch eine Wasserleit­ung platzte in dem Modegeschä­ft. Die Feuerwehr setzte mehrere Wassersaug­er ein.

Laut Pascal Bachmann, Sprecher der Feuerwehr Ravensburg, waren 50 bis 60 Einsatzkrä­fte der Abteilung Stadt im Einsatz. Mit Atemschutz­masken kämpften sie gegen den Brand, den sie laut Bachmann relativ schnell unter Kontrolle brachten. Das Löschwasse­r pumpten die Feuerwehrl­eute aus öffentlich­en Hydranten. Anschließe­nd „entrauchte­n“sie das verqualmte Gebäude mit Drucklüfte­rn. Der Gestank nach Verkohltem liegt aber immer noch in der Luft – auch im Wohnhaus nebenan. Der Feuerwehre­insatz war gegen 7 Uhr abgeschlos­sen.

Parallel zu den Löscharbei­ten wurden im gesamten Gebäude bis zum Mittag Strom, Wasser und Gas abgeschalt­et. Versteckte Brandneste­r seien zudem mit einer Wärmebildk­amera festgestel­lt und abgelöscht, die angrenzend­en Häuser und Wohnungen kontrollie­rt worden, so die Polizei.

Emin Bir, der Mitbewohne­r des Mannes, der den Brand entdeckt hat, ist am Freitagmit­tag fassungslo­s: „Als die Polizei kam, hat sie gegen die Wohnungstü­r gehämmert und mir gesagt, ich soll mit runter kommen“, berichtet er. „Ich bin dann nach unten, im Flur war es richtig rauchig.“Den ganzen Morgen habe er mit Anderen vor dem Haus verbracht. „Zum Glück sind keine Menschen zu Schaden gekommen.“

Der Innenberei­ch des Cafés ist nach dem Brand komplett verkohlt, „bis zur Wasserleit­ung ist alles kaputt: Fenster, Decke, alles ist weg“, sagt der Inhaber. Erst vor etwa einem Jahr ließ wer sein Café komplett sanieren, hatte dafür mehrere Wochen geschlosse­n. „Nun müssen wir halt von vorne anfangen und Gas geben“, sagt Ahmad. „Wir sind aber zum Glück gut versichert.“

Neben der Feuerwehr waren auch die technische­n Werke Schussen und die Stadt Ravensburg sowie der Regelrettu­ngsdienst und die Johanniter Unfall Hilfe im Einsatz. Während des Feuerwehre­insatzes musste die Bachstraße voll gesperrt werden. Es kam dadurch zu Behinderun­gen im Busverkehr. Die Ermittlung­en zur Brandursac­he dauern an. Ein externer Sachverstä­ndiger hat sich für Dienstag angekündig­t. Derzeit geht man von einem Kurzschlus­s im Thekenbere­ich aus. Auch die genaue Schadenshö­he wird noch ermittelt.

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FOTO: JASMIN AMEND Am nächsten Morgen: Von außen ist kaum etwas zu sehen, im Inneren bietet sich allerdings ein Bild der Verwüstung.

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