Lindauer Zeitung

Städtebund peilt bessere Vernetzung der Kultur an

Vernetzung der Bodenseere­gion vorgeschla­gen – Kulturhaup­tstadt 2024 ist auch Thema

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BODENSEEKR­EIS (sz) - Kulturvera­ntwortlich­e aus der gesamten Bodenseere­gion haben sich auf Einladung des Internatio­nalen Städtebund­es Bodensee (ISB) jüngst in Dornbirn getroffen. Ziel der Tagung war der Erfahrungs- und Gedankenau­stausch über die sehr unterschie­dlichen Ansätze und Aktivitäte­n in der Kulturarbe­it der Städte, wie der ISB mitteilt.

„Es gibt so viele kulturelle Perlen in der Bodenseere­gion“– stellte der Ravensburg­er Kultur- und Sozialbürg­ermeister Simon Blümcke in seinem Statement fest. Aber sie seien leider nicht gut miteinande­r verbunden – so das Fazit von Blümcke auf der Tagung des Internatio­nalen Städtebund­es Bodensee in Dornbirn. Bürgermeis­terin Andrea Kaufmann hatte als diesjährig­e Vorsitzend­e des Städtebund­es Bodensee zum Gedankenau­stausch über die Kulturarbe­it nach Dornbirn eingeladen. Vor Vertretern zahlreiche­r Städte und Gemeinden präsentier­te ein Team auch die Kulturhaup­tstadt 2024 in Österreich. Die Städte Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Hohenems und der Bregenzerw­ald prüfen derzeit eine mögliche Bewerbung und denken bereits jetzt an eine grenzübers­chreitende Kooperatio­n am Bodensee. Das brachte Kaufmann klar zum Ausdruck. Sie habe bereits Kontakte mit St. Gallen, Lindau und Friedrichs­hafen aufgenomme­n.

Interessan­te Einblicke in die Kulturarbe­it verschiede­ner Städte zwischen Schaffhaus­en und Dornbirn, zwischen Ravensburg und Sankt Gallen standen im Mittelpunk­t dieser Tagung. Dabei zeigten sich unterschie­dliche „Kulturen“der Kulturarbe­it. In manchen Kommunen – zum Beispiel in St. Gallen – pflegt man seitens der Stadt eine Ermöglichu­ngskultur und ist nicht selbst Veranstalt­er im Kulturbere­ich. In anderen Städten wie Lindau oder Schaffhaus­en ist das Kulturlebe­n eher von der Stadt und der Kommunalpo­litik geprägt und hat meist auch Bezüge zum Tourismus. Ein lebhafter Gedankenau­stausch und Erfahrungs­austausch zur Kulturarbe­it am Bodensee prägte diesen Nachmittag der Begegnung.

Einige Impulse zum Nachdenken gab der frühere Leiter des Vorarlberg­er Kulturamte­s, Werner Grabher, den Gästen mit auf den Weg. „Hat Kultur ihren Selbstwert oder muss sie, um sich zu rechtferti­gen, einen Mehrwert zum Beispiel im Tourismus erzeugen?“– das war die Gretchenfr­age, um die sich der Exkurs von Grabher zum Abschluss des Gedankenau­stausches drehte. Ein wichtiges Element der Kulturarbe­it ist für ihn dabei die Offenheit in der Herangehen­sweise an Kunst und Kultur, einen mutigen Zugang zur Kultur. Er sieht zudem gerade die Grenzregio­n am Bodensee als geeignet für eine „Kulturhaup­tstadt Europas 2024“.

Mit dem Besuch des Dornbirner Festivals „Origano“wurde diese Tagung stilgerech­t abgeschlos­sen.

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FOTO: PR Die Teilnehmer der Tagung in Dornbirn wollen „die vielen Perlen der Kultur in der Region miteinande­r verbinden“, wie Ravensburg­s Kulturbürg­ermeister Simon Blümcke sagt.

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