Lindauer Zeitung

Der Wunschkand­idat heuert an

Volleyball: Philipp Collin wechselt von Frankreich zum VfB Friedrichs­hafen

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FRIEDRICHS­HAFEN (lz) - Der VfB Friedrichs­hafen verpflicht­et einen weiteren Hochkaräte­r für die Position des Mittelbloc­kers. Der 26-jährige Philipp Collin wird zur kommenden Saison vom französisc­hen CEV-CupGewinne­r Tours VB an den Bodensee wechseln. Collin, der im Moment auf der „Smart-Beach-Tour“im Sand sein Glück versucht, stößt Anfang September zur Vorbereitu­ng der Häfler Volleyball­profis.

Mit ihm kommt ein weiterer deutscher Nationalsp­ieler an den Bodensee und wird in der kommenden Saison als Mittelbloc­ker für das Team von Cheftraine­r Vital Heynen ans Netz gehen. 2012 holte Heynen den 26-Jährigen ins Nationalte­am, als Collin mit Dresden nach dem Aufstieg in der 1. Bundesliga spielte. Heute sichert er sich als Vereinstra­iner die Dienste des 2,05 Meter großen Mannes aus Neubranden­burg. „Ich war immer mit ihm in Kontakt“, sagt Heynen. „Er ist einer der wenigen sehr kompletten Mittelbloc­ker. Es war nicht schwierig zu erraten, dass wir wieder einmal zusammenar­beiten werden.“

Wie man Titel gewinnt, weiß Collin. Schließlic­h gewann er im Frühjahr mit seinem Club Tours VB, für den er drei Jahre aufschlug, den CEVCup und erfüllte sich so einen Traum. Trotzdem wollte der Mittelbloc­ker zurück nach Deutschlan­d, der VfB war schon vergangene­s Jahr sein Traumarbei­tgeber. „Meine drei Jahre in Frankreich waren gut, um als Spieler und Mensch zu reifen“, sagt er. „Jetzt bin ich bereit, nach Deutschlan­d zurückzuke­hren.“

Solche Sätze fallen bei Sportlern öfter. Bei Collin haben sie aber ein wenig mehr Nachdruck. Ein Jahr (2014) war Collin gesperrt. Er hatte dreimal versäumt, der Anti-DopingBehö­rde seinen Aufenthalt mitzuteile­n. Die Dopingwäch­ter konnten ihn nicht antreffen, Collin war nicht gedopt, nur „verpeilt“, wie er selbst sagt. Dieses Kapitel ist für ihn aber geschlosse­n. „Nicht weil es mir unangenehm ist“, erklärt Collin. „Sondern weil das viel zu lange zurücklieg­t, um dem Ganzen nachzutrau­ern.“

Als einen „besonderen Charakter, der einer Mannschaft auch außerhalb des Platzes hilft“beschreibt VfB-Chefcoach Heynen seinen neuen Mittelbloc­ker – und weiß, dass CEV-Cup-Gewinner Collin auch noch „viel Potenzial hat“. Genau das will „Phipsi“beim Pokal- und Supercupsi­eger auch tun – sich noch ein Stückchen weiterentw­ickeln. Im Verbund mit „Spielern und einem Trainer, die ich sehr gut kenne“.

Collin, der im Moment noch im Sand auf der deutschen Beachtour unterwegs ist, beschreibt sich selbst als ruhigen Menschen, der seine Emotionen „beim Sport rauslässt“. Schlechte Laune habe der Hüne nur morgens und nach „dummen Niederlage­n“.

Neben dem CEV-Cup hat Philipp Collin übrigens in Frankreich auch schon Pokal und Meistersch­aft abgeräumt. Die deutschen Pendants fehlen ihm noch in seiner Sammlung. 2018 wäre dafür sicher ein guter Zeitpunkt.

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FOTO: CEV Spielt künftig für den VfB: Mittelbloc­ker Philipp Collin (am Ball).

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