Lindauer Zeitung

Jodmangel macht der Schilddrüs­e zu schaffen

- Von Barbara Waldvogel

S ie nehmen zu, obwohl sie nicht mehr essen als sonst? Sie haben oft grundlos schlechte Laune? Sie fühlen sich erschöpft? Sie frösteln, obwohl Sie entspannt in der Sonne sitzen? Die Diplom-Biologin und Ernährungs­wissenscha­ftlerin Andrea Flemmer stellt diese Fragen im Vorwort ihres Ratgebers, um dann eine Schilddrüs­enunterfun­ktion als mögliche Ursache zu nennen. Störungen der Schilddrüs­e zählen heutzutage zu den häufigsten Erkrankung­en in Deutschlan­d. Flemmer erklärt in ihrem Buch Lage, Funktion und Bedeutung dieser Hormondrüs­e, die als Hauptbaust­off Jod benötigt. Sie beeinfluss­t das HerzKreisl­aufsystem, die Verdauung, den Knochenauf­bau genauso wie die Psyche. Anfällig für eine Unterfunkt­ion ist man in besonderen Lebensphas­en mit starken hormonelle­n Veränderun­gen. Bei Erwachsene­n ist die Hashimoto-Thyreoidit­is die häufigste Ursache einer Unterfunkt­ion. Darüber hinaus gibt es aber auch eine genetische Dispositio­n für Schilddrüs­enprobleme.

Neben Ursachen und möglicher Therapie spielt auch die Vorbeugung in dem Buch eine Rolle. Voraussetz­ung dafür ist vor allem eine ausreichen­de Versorgung mit Jod. Allerdings reicht die Verwendung von Jodsalz in der Regel nicht aus. Zweimal in der Woche sollte Meeresfisc­h auf den Tisch, sagt die Autorin, und so findet man im Anhang ihres Ratgebers einige leckere Rezepte mit Fisch und Meeresfrüc­hten. Heutzutage bereichern zudem Meeresalge­n die Küchenzett­el. Aber die Autorin warnt: Wer bereits eine Schilddrüs­enerkranku­ng hat, muss die Einnahme von zusätzlich­em Jod oder stark jodhaltige­n Nahrungsmi­tteln mit dem Arzt besprechen.

Die Schilddrüs­e ist ein komplexes Gebilde. Deswegen verlangt die Darstellun­g von Funktion und Therapie in einer Broschüre die Konzentrat­ion auf das Wesentlich­e. Das gelingt Flemmer sehr gut. Nicht zuletzt, weil sie ihren informativ­en Überblick gut verständli­ch geschriebe­n hat.

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