Autos sollen vor der Insel bleiben
Zum Bericht „Wieder geht es ums Parken“; LZ vom 21. Juli: Lindau wird oft als die nördlichste Stadt Italiens bezeichnet. Kennen Sie eine der weiter südlich gelegenen Städte Italiens, in denen man – außer man ist Anwohner oder Lieferant – die schöne mittelalterliche Altstadt mit dem Auto befahren kann?
In Lindau werden zusätzliche Parkmöglichkeiten für die auf der Insel weggefallenen vor der Insel geschaffen – für Motorräder und Roller, die somit faktisch von der Insel verbannt werden.
Es ist müßig, immer wieder neu über die Schaffung zusätzlichen Parkraums auf der Insel nachzudenken. Es ist eine historische Altstadt, in der keine Autofahrbahnen beliebig erweitert und gestaltet werden können. Und: Es ist eine Insel! Es kann nicht immer mehr Parkraum geschaffen werden. Und selbst wenn, führen die immer mehr Autos über ein und dieselbe Seebrücke. Mehr Platz ist nicht. Wenn es aber nicht mehr Platz gibt, muss der vorhandene sinnvoll genutzt werden. Für Lindaus Insel kann dies nur heißen: Parkplätze für Besucher nur im neuen Parkhaus, im Altstadtkern ausschließlich Anwohner- und z.B. Behördenparkplätze sowie wenige und strikt kontrollierte Kurzparkzonen für Erledigungen. Stattdessen großzügige Parkmöglichkeiten auf dem Festland mit kostengünstigem, eng getaktetem, gut erreichbarem ÖPNV. Schrittgeschwindigkeit oder wenigstens Tempo 30 spätestens ab dem Karl-Bever-Platz über die Seebrücke und ein gut ausgebautes, nachvollziehbares Radwegenetz durch die Stadt, auf die und von der Insel.
Damit die historische, einmalige Insel, um die uns die Welt beneidet, Lebensqualität, Flair, Charme und Anziehungskraft für Einheimische und Touristen behalten kann! Alexander Greiner, Lindau