„Alle haben mir am allermeisten gefallen“
Das Nonnenhorner Kinderfest ist auch bei schlechtem Wetter ein Renner
-● Ein bisschen gebangt NONNENHORN haben alle. Doch auch wenn in diesem Jahr einmal ausnahmsweise nicht die Sonne vom blauen Himmel gescheint hat, ist das Nonnenhorner Kinderfest trotzdem zu dem geworden, was es immer ist: ein wunderbares Fest für die Kinder, bei dem auch die Erwachsenen ihren Spaß haben. Denn eines können die Nonnenhorner ja: Feste feiern. Und dafür ist das Wetter herzlich egal.
„Wir waren mutig und haben bei strömendem Regen aufgebaut und uns darauf verlassen, dass die Wettervorhersage stimmt und es ab Mittag trocken wird“, erzählt Angelika Bihl vom Nonnenhorner Sportverein, während sie die Angeln aus Schwemmholz herrichtet, mit denen die Kinder später, wenn dann alle mit dem Spieleparcours fertig sind, besonders dicke Fische angeln dürfen. Die Gruppenleiterin trägt eine rote Regenjacke und die braucht sie auch. Denn obwohl die Wettervorhersage Recht hatte und es tatsächlich nicht regnet, weht dennoch eine frische Brise vom See her über die Wiese am Landungssteg. Der Pavillon, in dem der Musikverein Nonnenhorn ebenso volkstümliche Märsche wie fetzige moderne Musik spielt, ist zum See hin mit dicken, grauen Plastikplanen abgesichert. Für den Fall, dass die Wettervorhersage doch Unrecht hat, auf jeden Fall aber, damit der Wind zumindest den Musikerinnen nicht die langen Haare ins Gesicht weht.
Den Kindern ist das Wetter egal. Hauptsache das Kinderfest findet statt und Hauptsache sie können spielen. Traditionsgemäß hat sich der Nonnenhorner Sportverein, genauer gesagt die selbst noch jungen Mädchen der Turnabteilung, wieder jede Menge neue Spiele mit sportlichem Charakter ausgedacht. Durch die „Olympischen Ringe“etwa gilt es, Bälle zu werfen. Buben und Mädchen im Kindergartenalter dürfen dazu die Hände nehmen. Für die Größeren, die schon in die Schule gehen, liegen Schwimmnudeln bereit. Beim „Wiese kehren“aber gibt es für keinen eine Extrawurst. Hier kämpfen sich auch die Kleinen mit den großen Besen ab und müssen sich von ihren Mamas, Papas, Omas oder Opas helfen lassen. Aber die haben auch ihren Spaß und wollen schließlich, dass ihre Kleinen alle sieben Stationen des Laufzettels abgestempelt bekommen und im Gegenzug dafür einen Ball ergattern.
„Es sind ungefähr 20 Gästekinder da, 40 Kindergartenkinder und knapp 40 Grundschulkinder“, weiß Angelika Bihl und sagt: „Wir sind zufrieden.“Sie meint damit nicht nur die Anzahl der Kinder, sondern mit Blick auf die immer voller werdenden Bierbänke auch die Anzahl der Festgäste. Immer mehr kommen auf den Festplatz, einige auch eher zufällig. „Wir sind mit dem Velo unterwegs und haben schon von Weitem die Musik gehört“, erzählt Urs Steiger, der mit seiner Familie Campingurlaub in Lindau macht und angeblich dort schon von der Musik angezogen wurde. Die Schweizer aus Luzern haben sich Steaks vom Grill geholt und genießen den Nachmittag. Um sich an den Spielen auszuprobieren, dafür fühlen sich die Töchter Corina, Sabrina und Ramona mit ihren elf, dreizehn und 15 Jahren freilich schon zu groß. Aber ihnen gefällt das Fest trotzdem bestens.
Moana gefällt’s
Bestens gefällt das Kinderfest auch der sechsjährigen Moana. Als Nonnenhorner Kind ist sie natürlich nicht zum ersten Mal dabei. Begeistert erzählt sie von den Spielen. Allerdings kann sich sie nicht entscheiden, welches ihr am meisten Spaß gemacht hat. Deshalb sagt sie: „Alle haben mir am allermeisten gefallen.“Dass sie jetzt am langen Basteltisch einen Traumfänger „aus lauter bunten Perlen“bastelt, gefällt ihr auch. Und das, obwohl sie eigentlich nie solche Träume träumt, die der Traumfänger einfangen müsste. Aber, so sagt sie: „Der sieht halt ja auch so schön aus.“
Derweil wird der Himmel über Nonnenhorn noch ein bisschen heller. Die Kuchen am Kuchenbuffet haben deutlich abgenommen, die Stimmung jedoch noch lange nicht. Die große Hüpfburg ist mittlerweile aufgeblasen und die Turnermädels zeigen auf langen Matten, was sie im Sportverein gelernt haben. Auf der Wiese sind die Spiele verwaist, dafür bilden sich Elterngrüppchen. „Wir kommen jedes Jahr“, erzählt Scarlet Hornich und sagt auch, warum: „Weil es immer nett ist und alle zusammenkommen.“