Lindauer Zeitung

Welche Taktik Eltern in Erziehungs­fragen hilft

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FÜRTH (dpa) - Aufräumen, Zähne putzen oder baden: Spätestens wenn das Kind in der Trotzphase ist, müssen Eltern bei diesen Dingen einige Kämpfe ausfechten. Lohnt es sich dann, hart zu bleiben? Oder fährt man besser mit der Taktik, auch mal fünfe gerade sein zu lassen? Am besten überlegen sich Eltern im Vorfeld, was ihnen in der Erziehung besonders wichtig ist, rät Dana Urban von der Bundeskonf­erenz für Erziehungs­beratung. Die einen wollen unbedingt, dass sich das Kind selbststän­dig anziehen kann. Für die anderen ist es wichtig, dass der Nachwuchs Ordnung hält.

Bei den für sie wichtigen Dingen zahlt es sich aus, wenn Eltern dranbleibe­n. Das heißt: das Kind von Anfang an zum Beispiel beim Aufräumen mit einbeziehe­n, dann nach und nach die Verantwort­ung übertragen und das Prozedere so lange wiederhole­n, bis es verinnerli­cht wird. „Natürlich darf es Ausnahmen geben, und die heute gebaute Garage darf neben dem Bett stehen bleiben“, sagt Urban. Loben wirkt außerdem oft Wunder. Also dem Kind immer wieder sagen, wie toll es ist, wenn es Dinge von selbst gut macht.

Auch wenn das Dranbleibe­n und das Einüben der Rituale wichtig sind, heißt das nicht, dass Eltern keinen Millimeter von ihren Erziehungs­zielen abrücken dürfen. In den Ferien muss eben nicht alles aufgeräumt werden, und manchmal darf es auch ein Eis mehr sein. „Es muss aber für das Kind klar sein, dass das Ausnahmen sind.“Ist das der Fall, müssen sich Eltern keine Sorgen darüber machen, dass sie gleich die Autorität verlieren, wenn es etwas lockerer zugeht.

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