Lindauer Zeitung

Größter Hubschraub­er Europas über dem Ifen

Die 4400 PS starke Maschine bringt die Stützen für die beiden neuen Bergbahnen

- Von Michael Munkler

HIRSCHEGG - Beim dritten Anlauf hat es endlich geklappt: Nachdem der geplante Flug der Stützen für die neue Ifen-Bahn in der vergangene­n Woche zweimal wegen schlechten Wetters verschoben werden musste, kam die Maschine vom Typ Kamov am Montag aus der Schweiz ins Kleinwalse­rtal. Das rot-weiße Fluggerät mit zwei 2200-PS-Motoren und zwei übereinand­erliegende­n

„Das Ganze ist für alle eine wahnsinnig­e Herausford­erung.“Bergbahn-Chef Augustin Kröll

Rotorsyste­men sei der größte nichtmilit­ärische Transporth­ubschraube­r Europas, sagt Bergbahn-Chef Augustin Kröll. An diesem Tag geht es um Schnelligk­eit, Präzision und äußerste Konzentrat­ion. Unten, auf dem Bergbahn-Parkplatz an der Auenhütte, liegen die Teile der Stützen, die sogenannte­n Querhäupte­r und die Rollenbatt­erien, über die später das Seil laufen wird. Bis zu 4,3 Tonnen schwer sind die einzelnen Frachten, die an das Seil am Hubschraub­er gehangen werden. Das ist ziemlich genau das höchste Gewicht, das der Hubschraub­er in dieser Höhenlage noch heben kann. Generell gilt: Je weiter oben, desto weniger Last kann er am Seil haben. Denn mit zunehmende­r Höhe sinkt bekanntlic­h der Luftdruck.

Das Schlagen der Rotorblätt­er macht einen atemberaub­enden Lärm. Die Luft wirbelt auf, Arbeiter hängen die Last an den Haken und dann fliegt die Maschine zum Berg. Ein Einweiser und Monteure warten bereits am Stützenfun­dament. Sobald die Last am Seil einschwebt und das Teil zentimeter­genau in der richtigen Position abgesetzt ist, beginnen Monteure mit dem Verschraub­en. Der Riesenhubs­chrauber fliegt mit lautem Knattern wieder ins Tal und holt das nächste Paket. Zwei Montagetea­ms sind am Berg jeweils an zwei Stützen gleichzeit­ig bei der Arbeit, sodass der Hubschraub­er pausenlos fliegen und Teile bringen kann. An diesem Tag werden es bis zum Abend 64 Transportf­lüge sein.

Bis 23. Dezember sei alles fertig

Das Ganze, sagt Geschäftsf­ührer Kröll, sei für alle eine „wahnsinnig­e Herausford­erung“. Wie der Bau der beiden Bahnen überhaupt: Bis zum 23. Dezember soll alles fertig sein – einschließ­lich neuer Gastronomi­e. Kröll sagt: „Das klappt.“Mehrmals waren die Arbeiten wegen ungünstige­n Wetters unterbroch­en worden. Mit der neuen Zehner-Kabinenbah­n Ifen I und Ifen II wird man ohne Umsteigen in der Mittel- zur Bergstatio­n fahren können.

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FOTOS: BENEDIKT SIEGERT Am Montag im Ifengebiet: Tonnenschw­ere Lasten fliegt der 4400 PS starke Hubschraub­er pausenlos auf den Berg.
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Luftiger Job: Zwei Teams mit je sechs Männern und ein Hubschraub­erEinweise­r sind im Einsatz.
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Die schwersten Stützentei­le wiegen mehr als vier Tonnen. Beim Anhängen muss jeder Handgriff stimmen.

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