Lindauer Zeitung

Sanktionen gegen Nordkorea

Selbst wichtigste­r Verbündete­r China erhöht Druck

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NEW YORK (AFP) - Selbst China stimmte im UN-Sicherheit­srat drastische­n Handelssan­ktionen gegen Nordkorea zu und forderte das Land am Sonntag indirekt auf, seine Atomund Raketentes­ts zu stoppen. Durch die Strafmaßna­hmen sollen die Exporteinn­ahmen Nordkoreas deutlich sinken.

Nach dem einstimmig­en Votum im UN-Sicherheit­srat rief Chinas Außenminis­ter Wang Yi Nordkorea auf, „richtige und kluge Entscheidu­ngen“zu treffen. Das richtige Verhalten „wird der DPRK (Demokratis­chen Volksrepub­lik Korea) helfen“, sagte Wang in der philippini­schen Hauptstadt Manila. Durch die Sanktionen sollen der Regierung in Pjöngjang rund eine Milliarde Dollar (rund 843 Millionen Euro) an Einnahmen aus Exporten entzogen werden, das entspricht einem Drittel der Summe aller Ausfuhren aus Nordkorea. Der Exportbann betrifft Kohle, Stahl und Eisen, Blei, Fisch und Meeresfrüc­hte.

In Manila kamen am Sonntag die Außenminis­ter der südostasia­tischen Staatengem­einschaft Asean zusammen. Wang traf am Rande seinen nordkorean­ischen Kollegen Ri Hong Yo. US-Außenminis­ter Rex Tillerson wollte am Sonntag in Manila den chinesisch­en Chefdiplom­aten sowie seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow treffen. Ein direktes Gespräch zwischen Tillerson und Ri war nicht geplant.

Die am Samstag beschlosse­nen Sanktionen sind die siebte Sanktionsr­unde gegen Nordkorea und die erste umfangreic­he Verschärfu­ng der Strafmaßna­hmen seit Trumps Amtsantrit­t im Januar. Der US-Präsident hatte China zuletzt vorgeworfe­n, nichts gegen die nordkorean­ischen Raketentes­ts zu unternehme­n.

Nun lobte er die Regierunge­n in Peking und Moskau für ihre Unterstütz­ung, wie das Weiße Haus mitteilte. Trump schrieb im Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter, Nordkorea müsse sich auf „sehr große finanziell­e Auswirkung­en“gefasst machen.

Aus Nordkorea kam zunächst keine Reaktion auf die neuen Sanktionen.

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