Spielehaus und Molke feiern das Kulturufer 2017
Friedrichshafen: Molke-Chefin Karo von Dewitz hält es für das schönste Kulturufer, das sie erlebt hat
FRIEDRICHSHAFEN - Das Kulturufer 2017 ist vorbei, die Veranstalter sind zufrieden, auch wenn die offizielle Bilanz erst am heutigen Montag gezogen wird. Friedrichshafener Spielehaus und Molke sehen dieses Kulturufer als eines der besten an, das es je gab. Rund 14 400 Plätze an neun Tagen standen den Kindern und Jugendlichen allein auf der Aktionswiese zur Verfügung. Hinzu kommt noch das Angebot der Molke.
Mit einem starken Start, leicht wechselnden Besucherzahlen in der Woche und Händlern, die weniger umgesetzt haben, als sonst, das aber nur auf das wechselhafte Wetter schieben, bot das Kulturufer am letzten Wochenende noch einmal alles auf, um den Besuchern eine tolle Zeit zu bescheren.
Spielehaus
Täglich 1600 Plätze, an denen die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Eltern werkeln konnten. Das sind in den neun Tagen, in denen das Spielehaus geöffnet hatte, 14 400 Plätze, die stets belegt waren. Von der Gießerei über die Schmiede, die Grünholzwerkstatt, Fadenspiele oder die Steinbildhauerei und die Kunstwerkstatt – Andrang gab es immer, aber die Menschen warteten geduldig. Anja Blumauer, die die Aktionswiese zusammen mit Mario Christmann verantwortet, ist besonders stolz auf ihre 23 Helfer, die einen „großartigen Job gemacht“haben. Einziger Wermutstropfen: Mitarbeiter des Spielhauses beobachteten immer wieder Eltern, die statt mit ihren Kindern aktiv zu sein, im erstmals freien WLAN auf der Aktionswiese mit ihren Handys herumspielten.
Molke
Es war bunt, es war laut, es war musikalisch kreativ: Wieder einmal bot das Jugendzentrum Molke mit dem Jugend-KULT-Ufer eine besonders bunte Anlaufstelle auf dem Kulturufer. Ein kreatives Programm stand Jugendlichen zum Mitmachen in zwei Werkstätten offen und Musik gab’s in und vor der Musikmuschel sowie auf dem inzwischen bewährten „Sound Sofa“mit Blick auf den See. Dabei waren die Aktionen in den Werkstätten so ausgelegt, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Einige Themen lockten besonders viele Jugendliche an – etwa die Gestaltung von T-Shirts mit sogenannten „Stencils“, also Schablonengraffiti. „Die Jugendlichen stehen dafür schon Schlange, bevor wir überhaupt loslegen“, schilderte Molke-Mitarbeiter Daniel Schweizer.
Die Leiterin der Molke, Karoline von Dewitz, zieht dieses Jahr ein besonders positives Resüme: „Ich bin jetzt zum 20. Mal mit dabei und ich muss sagen, dass es mein schönstes Kulturufer war. Alles hat funktioniert, die Bands waren toll, die Stimmung war toll.“
Auch ihr Kollege Daniel Schweizer findet nur lobende Worte: „Wir haben hier das tollste, coolste und tüchtigste Team, das man sich wünschen kann. Das macht diese eh schon wahnsinnig coole Veranstaltung noch schöner.“Er ergänzt, dass er sich daher schon sehr aufs nächste Jahr und nächste Mal „Jugend-KULTUfer“freue. Und eine Steigerung, die sei immer drin. Auf die sei er besonders gespannt.
Die Sanitäter
Bei der Frage, wie das Kulturufer denn aus Sicht der ehrenamtlichen Sanitäter verlaufen sei, schauen sich Rene Wagenknecht, Adriana Bercher, Luis Götzger und Sandra Krökel nur an und lächeln vielsagend. „Wie immer, ruhig und unauffällig“, erzählt Sandra Krökel, muss aber dafür erst mal in die Patientenprotokolle schauen. „Wir hatten ein paar Bienenstiche, Übelkeit wegen der Hitze, Verletzungen mit Werkzeugen und hier und da mal abends ein Problem mit Alkohol“, erzählt René Wagenknecht. das aber sei nicht zu vergleichen mit dem Seehasenfest, bei dem die ehrenamtlichen Sanitäter deutlich mehr zu tun hätten. Ein wenig versteckt hinter dem Kühlwagen der Event-Gastronomie Klink-Eberhard, steht der Wagen der Johanniter, in dem Malteser und Johanniter an den zehn Tagen in jeweils zwei schichten Dienst schieben. Von 11 bis 17 und von 17 bis 24 Uhr sind jeweils drei Sanitäter eingeteilt. Probleme, die Dienste zu vergeben, haben die Hilfsorganisationen keine. Rund 150 Freiwillige stehen zur Verfügung. Unterdessen brummt das Kühlaggregat und die Sanitäter bereiten sich auf einen „ganz normalen Kulturufer-Sonntag“vor.
Die Zelte
Erst am Montag gibt es die offizielle Bilanz des Friedrichshafener Kulturufers, da die Veranstaltung ja bekanntlich bis Mitternacht in der Nacht zu Montag dauert. Trotzdem sind die Veranstalter vom Kulturbüro zufrieden. Gut verkaufte Karten, teilweise ausverkaufte Zelte, auch wenn es immer schwieriger sei, unbekannte Größen bei den Leuten anzubieten. Ansonsten sei alles gut – Kulturufer eben.