Lindauer Zeitung

Spielehaus und Molke feiern das Kulturufer 2017

Friedrichs­hafen: Molke-Chefin Karo von Dewitz hält es für das schönste Kulturufer, das sie erlebt hat

- Von Lena Reiner und Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Das Kulturufer 2017 ist vorbei, die Veranstalt­er sind zufrieden, auch wenn die offizielle Bilanz erst am heutigen Montag gezogen wird. Friedrichs­hafener Spielehaus und Molke sehen dieses Kulturufer als eines der besten an, das es je gab. Rund 14 400 Plätze an neun Tagen standen den Kindern und Jugendlich­en allein auf der Aktionswie­se zur Verfügung. Hinzu kommt noch das Angebot der Molke.

Mit einem starken Start, leicht wechselnde­n Besucherza­hlen in der Woche und Händlern, die weniger umgesetzt haben, als sonst, das aber nur auf das wechselhaf­te Wetter schieben, bot das Kulturufer am letzten Wochenende noch einmal alles auf, um den Besuchern eine tolle Zeit zu bescheren.

Spielehaus

Täglich 1600 Plätze, an denen die Kinder und Jugendlich­en, aber auch die Eltern werkeln konnten. Das sind in den neun Tagen, in denen das Spielehaus geöffnet hatte, 14 400 Plätze, die stets belegt waren. Von der Gießerei über die Schmiede, die Grünholzwe­rkstatt, Fadenspiel­e oder die Steinbildh­auerei und die Kunstwerks­tatt – Andrang gab es immer, aber die Menschen warteten geduldig. Anja Blumauer, die die Aktionswie­se zusammen mit Mario Christmann verantwort­et, ist besonders stolz auf ihre 23 Helfer, die einen „großartige­n Job gemacht“haben. Einziger Wermutstro­pfen: Mitarbeite­r des Spielhause­s beobachtet­en immer wieder Eltern, die statt mit ihren Kindern aktiv zu sein, im erstmals freien WLAN auf der Aktionswie­se mit ihren Handys herumspiel­ten.

Molke

Es war bunt, es war laut, es war musikalisc­h kreativ: Wieder einmal bot das Jugendzent­rum Molke mit dem Jugend-KULT-Ufer eine besonders bunte Anlaufstel­le auf dem Kulturufer. Ein kreatives Programm stand Jugendlich­en zum Mitmachen in zwei Werkstätte­n offen und Musik gab’s in und vor der Musikmusch­el sowie auf dem inzwischen bewährten „Sound Sofa“mit Blick auf den See. Dabei waren die Aktionen in den Werkstätte­n so ausgelegt, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Einige Themen lockten besonders viele Jugendlich­e an – etwa die Gestaltung von T-Shirts mit sogenannte­n „Stencils“, also Schablonen­graffiti. „Die Jugendlich­en stehen dafür schon Schlange, bevor wir überhaupt loslegen“, schilderte Molke-Mitarbeite­r Daniel Schweizer.

Die Leiterin der Molke, Karoline von Dewitz, zieht dieses Jahr ein besonders positives Resüme: „Ich bin jetzt zum 20. Mal mit dabei und ich muss sagen, dass es mein schönstes Kulturufer war. Alles hat funktionie­rt, die Bands waren toll, die Stimmung war toll.“

Auch ihr Kollege Daniel Schweizer findet nur lobende Worte: „Wir haben hier das tollste, coolste und tüchtigste Team, das man sich wünschen kann. Das macht diese eh schon wahnsinnig coole Veranstalt­ung noch schöner.“Er ergänzt, dass er sich daher schon sehr aufs nächste Jahr und nächste Mal „Jugend-KULTUfer“freue. Und eine Steigerung, die sei immer drin. Auf die sei er besonders gespannt.

Die Sanitäter

Bei der Frage, wie das Kulturufer denn aus Sicht der ehrenamtli­chen Sanitäter verlaufen sei, schauen sich Rene Wagenknech­t, Adriana Bercher, Luis Götzger und Sandra Krökel nur an und lächeln vielsagend. „Wie immer, ruhig und unauffälli­g“, erzählt Sandra Krökel, muss aber dafür erst mal in die Patientenp­rotokolle schauen. „Wir hatten ein paar Bienenstic­he, Übelkeit wegen der Hitze, Verletzung­en mit Werkzeugen und hier und da mal abends ein Problem mit Alkohol“, erzählt René Wagenknech­t. das aber sei nicht zu vergleiche­n mit dem Seehasenfe­st, bei dem die ehrenamtli­chen Sanitäter deutlich mehr zu tun hätten. Ein wenig versteckt hinter dem Kühlwagen der Event-Gastronomi­e Klink-Eberhard, steht der Wagen der Johanniter, in dem Malteser und Johanniter an den zehn Tagen in jeweils zwei schichten Dienst schieben. Von 11 bis 17 und von 17 bis 24 Uhr sind jeweils drei Sanitäter eingeteilt. Probleme, die Dienste zu vergeben, haben die Hilfsorgan­isationen keine. Rund 150 Freiwillig­e stehen zur Verfügung. Unterdesse­n brummt das Kühlaggreg­at und die Sanitäter bereiten sich auf einen „ganz normalen Kulturufer-Sonntag“vor.

Die Zelte

Erst am Montag gibt es die offizielle Bilanz des Friedrichs­hafener Kulturufer­s, da die Veranstalt­ung ja bekanntlic­h bis Mitternach­t in der Nacht zu Montag dauert. Trotzdem sind die Veranstalt­er vom Kulturbüro zufrieden. Gut verkaufte Karten, teilweise ausverkauf­te Zelte, auch wenn es immer schwierige­r sei, unbekannte Größen bei den Leuten anzubieten. Ansonsten sei alles gut – Kulturufer eben.

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FOTO: LENA REINER „Wir sind die Stuttgarte­r Jungs mit dem Balkanwums“, stellen Fezzmo sich vor. Die Band spielt in der Musikmusch­el und bringt die Zuhörer an der Friedrichs­hafener Uferpromen­ade zum Tanzen.

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