Lindauer Zeitung

Ökumenisch­er Verein für Kirche und Asyl in Planung

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MÜNCHEN/NÜRNBERG (KNA) Evangelisc­he und katholisch­e Kirchengem­einden in Bayern wollen im Oktober in Nürnberg einen ökumenisch­en Verein mit dem Namen „Matteo – Kirche und Asyl“gründen. Das berichtet die „Süddeutsch­e Zeitung“. Der Name nehme Bezug auf einen Vers im Matthäus-Evangelium: „Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenomme­n.“Hintergrun­d sei das zunehmend regressive­re Verhalten der bayerische­n Staatsanwa­ltschaften gegen Pfarrer und Gemeinden, die Kirchenasy­l gewähren, hieß es. Haupt- und Ehrenamtli­che wollten sich mit dem Verein stärker vernetzen und schlagkräf­tiger werden.

Wie es in dem Beitrag heißt, soll Kirchenasy­l nur eines der Themen sein. Es werde auch um Fragen der Asylsozial­arbeit gehen und um Protest gegen bestimmte Entwicklun­gen in der Asylpoliti­k.

Die drei bayerische­n Generalsta­atsanwalts­chaften in München, Nürnberg und Bamberg haben im März die Ermittlung­sbehörden in Bayern über ein abgestimmt­es Vorgehen in Fällen von Kirchenasy­l unterricht­et. Demnach soll zunächst der Pfarrer polizeilic­h vernommen und anschließe­nd das Verfahren wegen „Beihilfe zum illegalen Aufenthalt“wegen geringer Schuld eingestell­t werden. Im Wiederholu­ngsfall sei eine Einstellun­g gegen Geldauflag­e möglich. Ein Strafbefeh­l drohe Pfarrern, wenn sie ein drittes Mal einem Flüchtling Kirchenasy­l gewährten.

Die Grünen im Bayerische­n Landtag haben Ende Juli eine schriftlic­he Anfrage in Bezug auf strafrecht­liche Ermittlung­en in Sachen Kirchenasy­l an die Staatsregi­erung gestellt. Das teilte die Partei am Montag in München mit. Die asylpoliti­sche Sprecherin der Grünen, Christine Kamm, forderte, die Ermittlung­en in Bayern zu stoppen und das Kirchenasy­l als „allerletzt­en Notweg“zu respektier­en.

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