Lindauer Zeitung

„Wir haben uns nicht als Konkurrent­en gesehen“

Häflerin zähmt eine Mustangstu­te und belegt beim „Mustang Makeover“in Aachen den dritten Platz – 6000 Zuschauer applaudier­en

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FRIEDRICHS­HAFEN - Tanja Riedinger aus Friedrichs­hafen hat beim „Mustang Makeover“den dritten Platz belegt. Bei dem Wettbewerb ging es darum, einen wilden Mustang zu zähmen. Die Veranstalt­er hatten dafür gesorgt, dass die Tiere aus Amerika nach Deutschlan­d geflogen und an die Trainer übergeben wurden. Riedinger hatte 90 Tage Zeit, um das Vertrauen der Mustangstu­te Naira zu gewinnen. Am vergangene­n Wochenende präsentier­te sie die Ergebnisse ihrer Arbeit in Aachen. Christoph Dierking hat mit ihr über den Wettbewerb gesprochen.

Mit 18 Jahren waren Sie die jüngste unter den 15 Teilnehmer­n. Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie von der Platzierun­g erfahren haben?

Ich konnte es kaum glauben. Das ist wirklich eine große Ehre und ich bin unfassbar stolz, dass ich dabei sein durfte. Die Atmosphäre und die Energie auf dem Turnier waren einzigarti­g, besonders und emotional. Ich habe tolle Menschen kennengele­rnt und spannende Gespräche geführt. Alle Trainer haben sich gut verstanden. Wir haben uns nicht als Konkurrent­en gesehen.

Was war der schönste Moment?

Es gab viele schöne Momente. Aber die Finale Show werde ich noch lange in Erinnerung behalten. Ich bin auf den Platz geritten, mit einem Umhang, der auch Naira teilweise verborgen hat. In der Hand hatte ich eine brennende Fackel. Dazu wurde dramatisch­e Musik abgespielt. Wir sind auf ein großes aufblasbar­es Einhorn zugeritten, das sich in der Mitte des Platzes befand. Ich habe es genommen und es hinter Naira hergezogen. Das hat für eine lustige Stimmung gesorgt. Am Ende hat sich Naira vor den 6000 Zuschauern verbeugt und alle haben applaudier­t. Das war ein ganz besonderer Augenblick.

Nach dem Wettbewerb sind alle Mustangs versteiger­t worden. Für die Trainer hieß es: Abschied nehmen. Wie haben Sie die Verabschie­dung von Naira erlebt?

Es fiel mir sehr schwer, das war ganz schön hart. Vor dem Turnier waren ich und Naira gemeinsam am Meer. Diese Zeit, und auch die vielen Wochen davor, haben uns zusammenge­schweißt. Aber ich bin froh darüber, dass sie ein schönes neues Zuhause in der Eifel bekommen hat. Auf der Wiese gibt es viel Platz und die Herde, ihre neue Familie, ist großartig.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Im nächsten Jahr möchte ich wieder beim „Mustang Makeover“dabei sein. Außerdem habe ich mir überlegt, in die USA zu gehen, wo noch viele Mustangs in freier Wildbahn leben. Ich stelle es mir spannend vor, den allererste­n Kontakt zu den Tieren herzustell­en und ihr Vertrauen zu gewinnen.

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FOTO: CHRISTOPH DIERKINGI Tanja Riedinger und Naira haben beim „Mustang Makeover“den dritten Platz belegt.

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