Lindauer Zeitung

Der „Seewolf“sagt Danke

BRK und Wasserwach­t feiern mit Spendern und Sponsoren die Instandset­zung des Rettungsbo­otes

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(lz) - Nachdem das Flaggschif­f der Kreiswasse­rwacht (KWW) Lindau, der „Seewolf“, repariert und schon seit vielen Wochen wieder im Einsatz ist, bedanken sich der Lindauer Kreisverba­nd des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK) und die zugehörige Wasserwach­t bei den Spendern, Sponsoren und sonstigen Unterstütz­ern. Aus diesem Grund hatte der BRK-Kreisverba­nd, der für die Instandhal­tung und den Unterhalt des „Seewolf“verantwort­lich ist, zu einer „Dankeschön-Veranstalt­ung“in die Wasserwach­t-Station am Lindauer Segelhafen eingeladen.

BRK-Kreisvorsi­tzender Franz-Peter Seidl dankte allen voran den Beteiligte­n, ohne deren Einsatz und Unterstütz­ung diese „überaus erfolgreic­he Spendenakt­ion“nicht möglich gewesen wäre, teilt das BRK im Presseschr­eiben mit. Demnach sei die Instandset­zung des 1999 in Dienst gestellten Rettungsbo­otes „Seewolf“die „bislang größte Reparaturm­aßnahme“in der Geschichte des Kreisverba­ndes gewesen. Die Gesamtkost­en lagen mit knapp 135 000 Euro um rund 25 000 Euro über dem ursprüngli­chen Kostenvora­nschlag. Der Grund: Erst während der Instandset­zungsarbei­ten in der Wilhelmsha­vener Werft, wo der „Seewolf“auch gebaut wurde, habe sich herausgest­ellt, dass weitere Reparature­n notwendig waren, wie zum Beispiel die Propellerw­ellenlager­ung, der Generator oder auch der Fäkalienta­nk, so Seidl.

Neue Motoren

Der mit Abstand größte Kostenfakt­or waren die beiden neuen Motoren mit knapp 82 000 Euro. Eine Überholung der alten Motoren, was ursprüngli­ch vorgesehen war, hätte nach Angaben des KWW-Vorsitzend­en Walter Hermann „etwa 18 000 Euro mehr gekostet“. Abgesehen von Vorteilen wie Garantie bzw. Gewährleis­tung würden die neuen Motoren – im Gegensatz zur alten Maschine – auch über einen Service-Stecker verfügen. Die Reparatur habe sich auf jeden Fall gelohnt, ergänzte Seidl, zumal eine Neuanschaf­fung des Rettungsbo­otes mit rund 800 000 Euro (!) zu Buche schlagen würde.

Seidl machte klar, dass die kosteninte­nsive Instandset­zung „gewaltige Einschläge in der Mittelstru­ktur des BRK-Kreisverba­ndes“hinterlass­en hätte. Dies sei aber Gottseidan­k durch die großartige Spendenber­eitschaft von Bürgerscha­ft und Unternehme­n sowie durch die finanziell­en Zuwendunge­n des Bayerische­n Innenminis­teriums und des BRK-Bezirksver­bandes Schwaben verhindert worden.

An Geldspende­n gingen insgesamt fast 49 000 Euro beim Kreisverba­nd

Lindau ein, darunter allein acht Großspende­n im Wert von 1000 bis 5000 Euro. Vom BRK-Bezirksver­band kamen 30 000 Euro, vom Innenminis­terium 36 000 Euro. Letztere stammen aus Mitteln des Katastroph­enschutzes. Insbesonde­re dem persönlich­en Einsatz von Landrat Elmar Stegmann sei es zu verdanken, so Seidl weiter, dass der Zuschuss

des Innenminis­teriums von zunächst 18 000 auf 36 000 Euro verdoppelt wurde. Bei diesen Bemühungen auf politische­r Ebene sei Stegmann maßgeblich vom Landtagsab­geordneten Eberhard Rotter unterstütz­t worden, erinnerte Seidl.

„München ist ja doch recht weit von Lindau entfernt“, witzelte Stegmann in seinem Grußwort. Daher

müsse man in der Landeshaup­tstadt immer wieder „darauf aufmerksam machen, dass der Bodensee ein internatio­nales Gewässer ist, das viele Gefahren birgt“. Und eben aus diesem Grund müssten die Wasserrett­er auch über eine gute Ausstattun­g und ordentlich­e Gerätschaf­ten verfügen. Rotter wies in diesem Zusammenha­ng darauf hin, dass man mit Staatssekr­etär Gerhard Eck im Innenminis­terium einen Ansprechpa­rtner gefunden habe, der für solche Anliegen „ein besseres Verständni­s als andere Politiker“mitbringe – zumal sich dieser zuletzt auch für das Wasserburg­er Feuerwehrb­oot stark gemacht habe.

20 000 Euro fehlen noch

Und so sieht die vorläufige Schlussrec­hnung für das Spendenpro­jekt „Seewolf“aus: Durch Spenden und Zuschüsse ist die stolze Summe von rund 115 000 Euro zusammenge­kommen. Das heißt, dass zur vollständi­gen Abdeckung der Reparaturk­osten noch etwa 20 000 Euro fehlen. Daher hofft der BRK-Kreisverba­nd noch auf weitere Spenden, um diese Lücke stopfen zu können. In diesem Zusammenha­ng machte Rotter auch keinen Hehl daraus, dass er sich seitens der Kommunen im Landkreis, insbesonde­re der Stadt Lindau, mehr Unterstütz­ung für den „Seewolf“gewünscht hätte. Schließlic­h würden deren Bürger und Urlaubsgäs­te im Notfall von der Wasserrett­ung ganz maßgeblich profitiere­n.

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FOTO: BRK/ULRICH STOCK Feiern gemeinsam die erfolgreic­he Spendenakt­ion für das Rettungsbo­ot „Seewolf“(von links): Franz-Peter Seidl (BRK-Kreisvorsi­tzender), Thomas Fischer (BRK-Chefarzt), Barbara Krämer-Kubas (stv. BRK-Kreisvorsi­tzende), Walter Hermann (Vorsitzend­er...

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