Kein Terrorakt, sondern „Ausraster“
LANGENARGEN (poi) - Ein noch unbekannter Autofahrer soll wie berichtet in der Nacht zu Dienstag um 0.15 Uhr in Langenargen mit seinem Daimler-Benz auf eine Personengruppe zugefahren sein. Schnell machte vor allem in den sozialen Netzwerken die Nachricht die Runde, der Fahrer sei auf eine Gruppe zugerast. „Von Raserei kann keine Rede sein“, versichert jedoch Markus Sauter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, am Donnerstag.
Dass im Hinblick auf die schrecklichen Anschläge, die in den vergangenen Monaten mit Fahrzeugen verübt worden sind, auch das Wort „Terrorakt“verwendet wurde, ist zwar irgendwie nachvollziehbar – doch im Zusammenhang mit dem aktuellen Vorfall in Langenargen völlig unangebracht. Markus Sauter spricht vielmehr von einem „Ausraster“des Fahrers, gegen den die Polizei wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Der Grund: Wie offenbar Zeugen und Geschädigte berichteten, soll der noch unbekannte Fahrer in Richtung Schwedi gefahren sein und angehalten haben, als er eine Personengruppe erkannte, die um einen geöffnetes Auto herumstand. Anschließend habe der Mann seine Fahrt zunächst fortgesetzt, um dann nach einigen hundert Metern umzudrehen und schließlich auf einen 22-Jährigen zuzufahren, der einen Schritt auf die Seite machen musste, um nicht von dem Auto erfasst zu werden. Direkt neben dem abgestellten Fahrzeug soll der Unbekannte laut Polizeibericht außerdem durch sein Fenster nach der geöffneten Heckklappe des anderen Autos gegriffen und versucht haben, diese nach unten zu schlagen, um einen der jungen Männer zu verletzen. Nachdem er die Gruppe noch bedroht hatte, fuhr er davon, heißt es.
Jetzt müsse geprüft werden, ob sich der Vorfall tatsächlich so abgespielt hat, sagt der Sprecher der Polizei. Die Beteiligten seien in der Nacht befragt, aber noch nicht offiziell vernommen worden.