BUND fordert Aktionsplan gegen Bienensterben
MÜNCHEN (lby) - Angesichts eines immer rascher fortschreitenden Artensterbens bei Bienen (Foto: dpa) fordert der BUND Naturschutz (BN) einen nationalen Aktionsplan zur Rettung der Insekten. „Wir warnen seit Jahrzehnten vor einer dramatischen Entwicklung“, sagte Hubert Weiger, Bundesvorsitzender des BN, am Freitag in München. Die aktuelle Entwicklung habe aber die schlimmsten Befürchtungen übertroffen. Besonders stark gefährdet sind die Wildbienen. Mehr als die Hälfte der ursprünglich in Deutschland beheimateten Arten hiervon sind nach BN-Angaben bereits ausgestorben oder gefährdet.
Die Gründe für das Bienensterben liegen nach den Worten Weigers in der industriellen Landwirtschaft, die von Überdüngung, dem Einsatz von Pestiziden sowie dem Verlust von Blühflächen gekennzeichnet sei. „Bienen und andere bestäubenden Insekten sind die Grundlage unserer Ernährung“, heißt es im Aktionsplan des Naturschutzbundes. Diesen hatte der BN bereits im Mai veröffentlicht, um an die Parteien noch vor der Bundestagswahl im September zu appellieren.
„Gerade die CSU setzt in der Agrarpolitik offenbar auf ein „Weiter so“und auf eine Politik für die Agrar- und Pestizidlobby“, kritisierte Weiger. Positiv sieht der BN die Position von Linken und Grünen. Auch die SPD gebe Hoffnung.
Walter Haefeker, Präsident des europäischen Berufsimkerverbands, verweist auf digitalen Pflanzenschutz. Beispielsweise gebe es Agrarroboter, die Unkraut mit hohen Temperaturen unschädlich machten.