Lindauer Zeitung

Genossensc­haftsbanke­n profitiere­n von Investitio­nen

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MÜNCHEN (rm/lby) - Die gute Konjunktur kurbelt die Kreditnach­frage bei den bayerische­n Genossensc­haftsbanke­n an. „Insbesonde­re Firmenkund­en nehmen derzeit mehr Darlehen auf und legen ihre Investitio­nszurückha­ltung ab“, erklärte der Präsident des Genossensc­haftsverba­ndes Bayern (GVB), Jürgen Gros, am Donnerstag in München. Der gesamte Kreditbest­and legte im ersten Halbjahr um fast drei Prozent auf den Höchstwert von 93,6 Milliarden Euro zu. Treiber war dabei das Firmenkund­engeschäft, besonders mit Unternehme­n aus Baugewerbe, Dienstleis­tungsbranc­he und Industrie.

Im Privatkund­engeschäft verlangsam­te sich das Wachstum hingegen etwas. „Es gibt Anzeichen für eine leichte Abschwächu­ng der Immobilien­nachfrage von Privatkund­en“, erklärte Gros und verwies auch auf den Rückgang der Baugenehmi­gungen im ersten Halbjahr. In den bevorzugte­n Ballungsrä­umen würden zwar viele Menschen gerne eine Eigentumsw­ohnung oder ein Einfamilie­nhaus erwerben oder auch selbst ein Haus bauen, doch der Markt an noch bezahlbare­n Immobilien ist vielerorts leer gefegt, so der GVB-Präsident.

Auf dem Markt seien oft nur noch die Objekte, „die keiner haben will“oder die überteuert seien. Das sei bedauerlic­h, weil es in Deutschlan­d im Vergleich zu anderen Ländern einen Nachholbed­arf bei der Altersvors­orge über Immobilien gebe. Es sei eine „politische Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich mehr Menschen Wohneigent­um zulegen können“, sagte Gros.

Die Kommunen, in denen Wohneigent­um besonders nachgefrag­t wird, täten sich schwer mit der Ausweisung von neuem Bauland. Auch sei das Bauen wegen steigender gesetzlich­er Auflagen immer teurer geworden.

Im ersten Halbjahr 2017 sei die Zahl der Baugenehmi­gungen für Wohnungen um 7,3 und für Einfamilie­nhäuser um 9,5 Prozent zurückgega­ngen.

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