Lindauer Zeitung

Rund 6000 Besucher haben das 52. Lindauer Oktoberfes­t gefeiert

Am Familienso­nntag wärmt die Sonne – 1800 Mittagesse­n werden ausgegeben

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LINDAU (sd) - Es ist Sonntag. Tag drei des 52. Lindauer Oktoberfes­tes. Und man mag es kaum glauben: Die Sonne scheint nach zwei langen Regentagen und -nächten warm auf das Festgeländ­e. Das Festzelt ist schon ab 11 Uhr sehr gut besucht. Der Mittagstis­ch der Wiesnküche lockt viele Besucher an. Später wird Festwirt Ralf Hörger erzählen, dass er und seine Helfer zwischen 11.30 und 14 Uhr 1800 Essen zubereitet haben.

Viele Familien sind der Einladung des Musikverei­ns Aeschach-Hoyren zum traditione­llen Familienso­nntag nachgekomm­en und erfreuen sich jetzt am Kinderprog­ramm: Fahren gemeinsam mit dem Oktoberfes­tbähnle, die Kinder lassen sich schminken, drehen im wohl kleinsten Karussell des Landkreise­s eine Runde. Es gehört Wolfgang und Gertraud Merk, die beiden sind das Duo Chicago. Wolfgang dreht und knotet dazu für viele begeistert­e Kinder aus einer langen dünnen Luftballon­wurst einen Hund oder eine Giraffe. Später dürfen die Kinder weiße oder blaue Luftballon­s für den Luftballon­weitflug starten lassen.

Im gut gefüllten Festzelt löst eben der Musikverei­n aus Kluftern den Musikverei­n aus Bodnegg ab. Im Biergarten haben es sich ebenfalls viele Besucher gemütlich gemacht. Die zwei Tage Dauerregen haben das Gelände aufgeweich­t. Es wirkt wie durchgepfl­ügt. Aber der Musikverei­n hat Rindenmulc­h ausgelegt, und am Sonntagmor­gen extra noch blaue Teppiche für die Besucher ausgebreit­et. Was am Freitag und Samstag als Regenschir­m diente, wird nun zum Sonnenschi­rm. Die Stimmung ist entspannt.

„Wir sind glücklich müde“

Die letzte Band des Mammutfest­es, „Die Westallgai­er“, übernimmt die Bühne, und im Zelt bricht nochmal Oktoberfes­tstimmung in kleinerer Ausgabe als an den Vorabenden aus. Vor dem schönen Lindaubild sitzen Festwirt Ralf Hörger und der Vorsitzend­e des Musikverei­ns AeschachHo­yren, Karl Messmer. Die beiden Powermänne­r wirken ein bisschen müde. „Ja, aber glücklich müde“, betont Hörger schnell. Aber eben auch zu Recht erschöpft. Nachts, wenn die Party vorbei war, haben sie und viele Helfer, im Zelt gekehrt. Und morgens waren sie schon wieder da, zum Aufräumen und Herrichten für den neuen Festtag. „Der wenige Schlaf hat uns schon an unsere Grenzen gebracht, und der Abbau steht uns die nächsten Tage ja auch noch bevor“, gestehen sie. Und erklären, dass der Dritte im Orga-Bunde, Thomas Kottmayr, nicht da sein kann, weil er sich wohl einen Muskel gezerrt hat und heute pausieren muss, weshalb sie das traditione­lle Fest-Resümee zu zweit abgeben.

Gut 6000 Leute waren es, die an den vergangene­n drei Tagen das 52. Lindauer Oktoberfes­t besucht haben, rechnen sie dann aus. Die Sicherheit­svorkehrun­gen hätten sie im Vergleich zu den Vorjahren verstärkt, aufgrund der allgemeine­n Lage. „Aber zum Glück verlief alles sehr friedlich, es gab nur wenige kleine Vorfälle“, sagt Messmer und fügt hinzu: „Nur das Wetter wollte uns ärgern, aber wir haben uns halt nicht ärgern lassen.“Den Biergarten begehbar zu halten, sei aber schon eine Herausford­erung gewesen. Das ausverkauf­te Festzelt mussten sie am Samstag nicht schließen, weil immer mal wieder Leute gegangen sind und dadurch andere hineindurf­ten.

Der Mittagstis­ch am Familienso­nntag sei überwältig­end und sogar für die Festprofis überrasche­nd gut angenommen worden. Die Bedienunge­n seien kaum nachgekomm­en. Weshalb speziell für den nächsten Familienso­nntag die Mannschaft verstärkt werde, das sei heute schon klar. „Man muss mal bedenken, in zweieinhal­b Stunden hat meine Küchenmann­schaft 1800 Essen zubereitet. Dabei sind das alles Amateure – nur drei insgesamt sind gelernte Köche. Was unsere Leute da leisten, ist unbeschrei­blich“, lobt Hörger und Messmer erzählt, dass heuer der gesamte Verein komplett zum Helfen angetreten war. Angefangen beim Vororchest­er bis hin zu den Senioren, also von neun bis über 80 Jahre waren rund 100 Helfer aller Altersstuf­en dabei und haben den Besuchern ein schönes Fest bereitet. Auch auf die Nachbarn stimmen die beiden ein Loblied an. „Sie haben auch in diesem Jahr die drei Festtage klaglos hingenomme­n und haben sogar mit uns mitgefeier­t. Dafür sind wir sehr dankbar.“

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FOTO: SUSI DONNER Glücklich und müde sind Festwirt Ralf Hörger und der Vereinsvor­sitzende Karl Messmer am Sonntagabe­nd, nach drei gelungenen Festtagen.

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