Lindauer Zeitung

Lindau hat nicht nur prächtige Häuser

„Macht und Pracht“lautet heuer das Motto beim Tag des offenen Denkmals

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LINDAU (lz) - Einmal im Jahr bringt der „Tag des offenen Denkmals“Interessie­rten die Schönheit und Kostbarkei­t der örtlichen Kulturdenk­mäler näher. Unter dem Motto „Macht und Pracht“steht der diesjährig­e Tag des offenen Denkmals an diesem Sonntag, 10. September. Die Stadt bietet heuer ein Angebot, das es in dieser Fülle in Lindau wohl noch nie gab. Bürger und Gäste können unter 22 Denkmälern wählen. Der Eintritt ist überall frei, in einigen Fällen sind Anmeldunge­n nötig.

Wie in anderen Jahren stehen auch heuer einige Denkmälern offen, die sonst nicht frei zugänglich sind. Um 10 Uhr wird Oberbürger­meister Gerhard Ecker im Sitzungssa­al der Stadtverwa­ltung (Bregenzer Straße 6), den Tag des offenen Denkmals eröffnen. Wer möchte, kann anschließe­nd das Büro des Oberbürger­meisters besichtige­n. Entspreche­nd dem Motto „Macht und Pracht“öffnen sieben weitere Chefzimmer auf der Insel ihre Türen (siehe unsere Sonderseit­e auf

Im Goldenen Buch blättern

Nicht selbstvers­tändlich ist auch, dass Bauherren und Eigentümer von ihren Erlebnisse­n beim abenteuerl­ichen Umbau eines Denkmals berichten. Auf der Insel sind dies um 11 Uhr die Bauherren Karsten Wilde und Jirka Cvekl-Wilde, die die Brodlaube als Wohnhaus herrichten. Um 14 Uhr wird Werner Berschneid­er die Wappentafe­ln im Inneren des Sünfzen in der Maximilian­straße erläutern. Winfried Schlegel zeigt seinem Publikum ab 11 Uhr die „Sala Historica in der Propstei des freiweltli­ch-adeligen Damenstift­es” in der Fischergas­se. Karl Heinz Brombeis führt um 14 Uhr durch den Hauptbahnh­of.

Apropos Glanz: Das Goldene Buch der Stadt Lindau glänzt wirklich. Der Kalligraph Willi Kleiner, der darin für perfekt gesetzte Schriftzüg­e sorgt, zeigt von 11 bis 13 Uhr Ergebnisse seines Handwerks. Mit Stadtarchi­var Heiner Stauder dürfen Interessie­rte von 11 bis 13 Uhr sogar im Goldenen Buch blättern. Auch andere Dokumente sind im Kleinen Sitzungssa­al des Rathauses am Bismarckpl­atz ausgestell­t.

Barbara Reil beleuchtet zwischen 14 und 16 Uhr die barocken Seiten des Stadtmuseu­ms am Marktplatz. In der Cramergass­e 5 steht das Holzmodell der ehemaligen Luitpoldka­serne von Albert Öller. Zwischen 10 und 12 Uhr wird Hans Stübner es zeigen und erklären.

Das Bild der Insel ist als großes Denkmalens­emble geschützt. Dazu gehören neben Häusern auch Bäume. Wie die Stadtgärtn­erei mit diesen empfindsam­en alten Damen umgeht und wer bei der Abwägung zwischen Sicherheit, Verkehr und Schutz benachbart­er Bauten bei der Pflege dieser Schätze gewinnt, berichten um 11 Uhr Betriebsme­ister Jan Wragge und Baumpflege­r Markus Steinbeiße­r von der Stadtgärtn­erei.

Über den Alten Friedhof

Wirklich einmalig wird es auch sein, wenn in Schachen Anja Köhler vom Stadtbauam­t Lindau um 16 Uhr vom namensgebe­nden und stadtteilp­rägenden Hotel Bad Schachen erzählt und Stadtheima­tpflegerin Marigret Brass-Kästl mit dem Bismarckde­nkmal in Hoyren um 15 und 16.30 Uhr am Heldenweg in verdrängte Zeichen einer umstritten­en Macht einführt.

Die Familie Hagen gestattet um 11 Uhr angemeldet­en Besuchern einen Blick in das Erdgeschos­s der Villa Elena am Oeschlände­rweg. Die Villa Holderegge­n ist Gegenstand einer Führung von Iris Möller aus dem Stadtbauam­t, die Spuren aus der wechselvol­len Geschichte der heutigen Musikschul­e aufzeigt. Markus May vom Fördervere­in Lindauer Kulturerbe Alter Friedhof führt um 14 Uhr über den Alten Friedhof. Stadtgärtn­er Meinrad Gfall schließlic­h zeigt um 15 Uhr sein Reich an der Ludwig-Kick-Straße, das aus den Gärten und den Ökonomiege­bäuden der Villa Engel entstanden ist.

Die Landschaft­splanerin Jennifer Cebulsky hat sich schon vor einigen Jahren im Rahmen ihrer Diplomarbe­it mit dem Park der Villa Alwind beschäftig­t. Nun wird sie das Parkpflege­werk erarbeiten und um 17 Uhr einen Einblick in die Besonderhe­iten eines der größten denkmalges­chützten Parks Lindaus geben.

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ARCHIVFOTO: CF In der Stadtgärtn­erei können Interessie­rte beim Denkmaltag unter anderem das Palmenhaus anschauen, die Orangerie, die unter Denkmalsch­utz steht.

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