Lindauer Zeitung

„Plakatieru­ngsposse der Stadt Lindau“

Linken-Direktkand­idat kritisiert die Stadt – Plakate dürfen nicht oben an Straßenlat­ernen hängen

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LINDAU (lz) - Xaver Merk, Direktkand­idat der Linksparte­i im Wahlkreis Oberallgäu-Lindau, wirft der Stadt Lindau eine Benachteil­igung seiner Partei vor. In 30 Jahren Wahlkampf sei ihm sowas wie in Lindau noch in keiner Stadt in Bayern passiert.

Merk spricht von einer „Plakatieru­ngsposse der Stadt Lindau“, vom „Amtsschimm­el“, den man sich nicht gefallen lassen dürfe, und von einem Verhalten von Mitarbeite­rn der Stadtverwa­ltung Lindau, „das nicht mehr zu tolerieren ist“. Merk bezieht sich auf Hinweise der Stadt, die Linke solle Plakate in der Bregenzer Straße abhängen, weil diese den Regeln in Lindau widersprec­hen. Tatsächlic­h hängen einzelne Plakate der Linken dort nicht direkt über dem Boden, sondern über anderen Plakaten, wie zum Beispiel solchen für die Klee-Ausstellun­g.

Laternen sonst nicht standsiche­r

„Worin dort eine Verkehrsge­fährdung abzuleiten sein soll, bleibt wohl das Geheimnis der Verwaltung­smitarbeit­er in Lindau“, kritisiert Merk die Anweisung, die Plakate abzuhängen. Andernfall­s will die Stadtverwa­ltung kostenpfli­chtig tätig werden. Hintergrun­d ist die Lindauer Regel, dass Plakate nicht oben an Straßenlat­ernen hängen dürfen, weil diese sonst nicht standsiche­r seien (die LZ hat berichtet).

„Auf Nachfrage unserersei­ts dürften die Plakatieru­ngsvorschr­iften der Stadt Lindau bundesweit einmalig sein“, schreibt Merk jetzt und fügt hinzu: „Persönlich bin ich seit etwa 30 Jahren in allen Wahlkämpfe­n für deren Organisati­on in vielen Regionen verantwort­lich gewesen. So etwas wie hier in Lindau ist mir dabei noch nicht passiert. Und ich war sechs Jahre Landesvors­itzender der Linken in Bayern.“

Merk kritisiert, dass die Vorschrift, Plakate auf den Boden zu stellen, dazu führe, dass niemand diese lesen könne, denn das Gras sei 30 Zentimeter hoch, „so dass vom Plakat nicht mehr viel zu sehen ist“. Merk weiter: „Wir hängen sie etwas höher und müssen feststelle­n, dass sie von anderen Plakatieru­ngsgruppen hoch geschoben werden und wir damit wieder gegen die Verordnung­en verstoßen.“Die Stadtverwa­ltung habe bereits im Bundestags­wahlkampf vor vier Jahren Plakate der Linken abhängen lassen. Zudem habe die Stadtverwa­ltung in den vergangene­n Jahren „immer mal wieder Probleme mit kommunalpo­litischen Aktionen unserer Mitglieder und Freunde“. Merks Vorwurf: „Zusammenge­nommen sehen wir in diesem Verhalten der Vertreter der Stadtverwa­ltung Lindau vorsätzlic­he Maßnahmen, die sich im Besonderen gegen unsere Partei richten.“

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FOTO: DIE LINKE In dieser Art der Plakatieru­ng sieht die Linke keine Behinderun­g, sondern die einzige Möglichkei­t, Plakate lesbar aufzuhänge­n. Dass die Stadt diese abhängen will, trifft auf Protest.

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