Neuer Blick auf das Bauhaus
Der Bildhauer Gerhard Marcks gehört zu den Bauhaus-Meistern – Ihm ist eine große Schau in Weimar gewidmet
WEIMAR (dpa) - Mit der Ausstellung „Wege aus dem Bauhaus. Gerhard Marcks und sein Freundeskreis“gibt die Klassik Stiftung Weimar ihren Auftakt zum 100. Gründungsjubiläum 2019.
„Gezeigt werden rund 200 Objekte von 30 Leihgebern aus Deutschland und dem Ausland“sagte der Generaldirektor der Museen, Wolfgang Holler, kurz vor Eröffnung.
Der Bildhauer Gerhard Marcks (1889-1981) war einer der ersten von Bauhaus-Gründer Walter Gropius berufenen Meister in Weimar. Wie kaum ein anderer Künstler habe er die ursprüngliche Idee einer Erneuerung aller Künste durch das Handwerk vertreten. Auch nach Auflösung des Bauhauses und bis weit in die 1970er-Jahre hätten er und seine Mitstreiter diese Idee über Europa hinaus verbreitet.
Jenseits von Serienproduktion
Die Ausstellung will bis zum 5. November mit Skulpturen, Zeichnungen, Grafiken, Keramiken und Installationen einen neuen Blick auf ein Bauhaus jenseits von Industrie, Typisierung und Serienproduktion werfen. „Am frühen Bauhaus haben die Vielfalt der Ansätze versucht, geneinander zu bestehen“, sagte Holler. Marcks – er leitete die Keramische Werkstatt in Dornburg – kam von der kreativ-figürlichen Traditionslinie. Dies habe er auch gegenüber Gropius vertreten. Es sei aber letztlich der Grund seines Ausscheidens aus dem Bauhaus und für den Wechsel an die Burg Giebichenstein bei Halle gewesen. „Marcks hat aber zeitlebens seine Position als eine wichtige des Bauhauses vertreten“, so Holler.
Die Klassik Stiftung zeige Marcks nicht von ungefähr als ersten großen Beitrag zum Jubiläum 2019, sagte Holler. Nach dem Zweiten Weltkrieg war 1958 die erste Bauhaus-Ausstellung in Weimar Gerhard Marcks gewidmet. Nun präsentiere die Stiftung in ihrer letzten großen Ausstellung vor Eröffnung des neuen Bauhaus-Museums wiederum diesen außerordentlichen Künstler. Der Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses in Bremen, Arie Hertog, ergänzte: „Es ist wichtig, Wolfgang Holler, Generaldirektor der Weimarer Museen Marcks in diesem Kontext zu sehen. Man kennt ihn eben eher als figürlichen Bildhauer und die wenigstens verstehen den Bezug zum Bauhaus.“
In Bremen ist die selbe Ausstellung dann anschließend vom 26. November bis Anfang März 2018 zu sehen.
Die Weimarer Ausstellung ist eine von drei großen Auftakt-Ausstellungen mit Dessau und Berlin, die sich gegenseitig ergänzten. Das Bauhaus Dessau zeigt bereits die Ausstellung „Handwerk wird modern“und das Herstellen am Bauhaus. Das Bauhaus-Archiv in Berlin werde mit Laszlo Moholy-Nagy und seiner innovativen Fotografie das Gegenstück zu Marcks zeigen.
„Marcks hat zeitlebens seine Position als eine wichtige des Bauhauses vertreten.“