Lindauer Zeitung

Parkende Eltern sind Gefahr für Grundschül­er

Polizei und Gemeinde Wasserburg appelliere­n an Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen

- Von Franziska Telser

WASSERBURG - Ab nächster Woche sind sie wieder Bestandtei­l des Wasserburg­er Straßenver­kehrs: Kinder auf dem Weg zur Schule. Verkehrspo­lizei und Verkehrswa­cht mahnen die Verkehrste­ilnehmer zu Vorsicht, wenden sich aber vor allem an die Eltern. Denn besorgte Eltern, die ihre Kinder bis vor die Wasserburg­er Grundschul­e fahren, sind eine Gefahr für andere Kinder.

„Vor allem zu den Stoßzeiten herrscht auf dem Schulweg ein reger Verkehr“, sagt Bernd Reihs vom Bauamt in Wasserburg. Das komme daher, dass sehr viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto direkt bis vor die Schule bringen. Damit die Kinder aussteigen können, würden sie dann ihre Autos auf dem Gehweg parken. Fußgänger müssten dadurch auf die Straße ausweichen. „Wir appelliere­n eigentlich an die Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto abzuliefer­n“, sagt Reihs. „Leider halten sich nur die Wenigsten daran.“Dabei hätten die Eltern laut Reihs eine gute Alternativ­e: Sie können am Strandbad Aquamarin parken und die Kinder zu Fuß zur Schule bringen.

Auch Verkehrspo­lizist Michael Martini ist die Situation bekannt: „Die Grundschul­e in Wasserburg liegt mehr oder weniger in einer Sackgasse und nebendran ist gleich der Kindergart­en.“Das heißt, es kommen immer zeitgleich Schul- und Kindergart­enkinder an. Wenn Martini den Schulweg an der Grundschul­e Wasserburg überwacht, beobachtet er immer wieder, dass Eltern vor der Schule im Halteverbo­t stehen. „Wenn die da stehen, rangieren sie auch, und das ist gefährlich“, sagt er. Vor allem im Winter sei das ein Problem. Bei schlechtem Wetter und beschlagen­en Scheiben kann es leicht passieren, dass ein Autofahrer jemanden beim Rangieren übersieht. „Kinder, die zu Fuß zur Schule kommen, sind dann gefährdete­r als alle

Der sichere Schulweg

ElternTaxi­s anderen“, sagt Martini.

Chakroun Kadija hat 25 Jahre lang in der Grundschul­e geputzt und wohnt neben der Schule. Sie spricht von einem Verkehrsch­aos in der Straße. „Morgens und mittags sind da sehr viele Autos.“Manche würden dort fünf Minuten parken, andere mehr als zehn. Manchmal würde ein Mitarbeite­r vom Ordnungsam­t vorbeikomm­en und Knöllchen verteilen. Ändern würde das aber laut Kadija nichts: „Die Eltern bringen trotzdem ihre Kinder bis vor die Schule.“

Im Herbst wird in der Schulstraß­e ein Mehrfamili­enhaus gebaut. „Wir haben dann noch mehr Frequenz durch die Lastwagen, die zur Baustelle müssen“, sagt Reihs. Weil die Eltern nicht auf den Rat der Gemeinde hören, ist die Schulleitu­ng der Grundschul­e gefragt, findet Reihs: „Sie sollte einen Appell an die Eltern richten, nicht mit dem Auto ihre Kinder zu bringen.“

Rektorin Ulrike Benesch sieht jedoch kein Verkehrspr­oblem vor der Grundschul­e. „Die meisten Kinder kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad.“Wenn es doch zu Problemen kommt, liege das nicht an den Eltern mit ihren Autos, sondern daran, dass die Straße sehr eng ist. Sie sagt: „Ich konnte bisher nicht erkennen, dass übermäßig viele Eltern ihre Kinder zur Schule bringen“.

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FOTO: GEMEINDE Polizei und Gemeinde empfehlen Eltern am Parkplatz Aquamarin zu parken und mit ihren Kindern zu Fuß zur Grundschul­e zu gehen.
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