Parkende Eltern sind Gefahr für Grundschüler
Polizei und Gemeinde Wasserburg appellieren an Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen
WASSERBURG - Ab nächster Woche sind sie wieder Bestandteil des Wasserburger Straßenverkehrs: Kinder auf dem Weg zur Schule. Verkehrspolizei und Verkehrswacht mahnen die Verkehrsteilnehmer zu Vorsicht, wenden sich aber vor allem an die Eltern. Denn besorgte Eltern, die ihre Kinder bis vor die Wasserburger Grundschule fahren, sind eine Gefahr für andere Kinder.
„Vor allem zu den Stoßzeiten herrscht auf dem Schulweg ein reger Verkehr“, sagt Bernd Reihs vom Bauamt in Wasserburg. Das komme daher, dass sehr viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto direkt bis vor die Schule bringen. Damit die Kinder aussteigen können, würden sie dann ihre Autos auf dem Gehweg parken. Fußgänger müssten dadurch auf die Straße ausweichen. „Wir appellieren eigentlich an die Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto abzuliefern“, sagt Reihs. „Leider halten sich nur die Wenigsten daran.“Dabei hätten die Eltern laut Reihs eine gute Alternative: Sie können am Strandbad Aquamarin parken und die Kinder zu Fuß zur Schule bringen.
Auch Verkehrspolizist Michael Martini ist die Situation bekannt: „Die Grundschule in Wasserburg liegt mehr oder weniger in einer Sackgasse und nebendran ist gleich der Kindergarten.“Das heißt, es kommen immer zeitgleich Schul- und Kindergartenkinder an. Wenn Martini den Schulweg an der Grundschule Wasserburg überwacht, beobachtet er immer wieder, dass Eltern vor der Schule im Halteverbot stehen. „Wenn die da stehen, rangieren sie auch, und das ist gefährlich“, sagt er. Vor allem im Winter sei das ein Problem. Bei schlechtem Wetter und beschlagenen Scheiben kann es leicht passieren, dass ein Autofahrer jemanden beim Rangieren übersieht. „Kinder, die zu Fuß zur Schule kommen, sind dann gefährdeter als alle
Der sichere Schulweg
ElternTaxis anderen“, sagt Martini.
Chakroun Kadija hat 25 Jahre lang in der Grundschule geputzt und wohnt neben der Schule. Sie spricht von einem Verkehrschaos in der Straße. „Morgens und mittags sind da sehr viele Autos.“Manche würden dort fünf Minuten parken, andere mehr als zehn. Manchmal würde ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt vorbeikommen und Knöllchen verteilen. Ändern würde das aber laut Kadija nichts: „Die Eltern bringen trotzdem ihre Kinder bis vor die Schule.“
Im Herbst wird in der Schulstraße ein Mehrfamilienhaus gebaut. „Wir haben dann noch mehr Frequenz durch die Lastwagen, die zur Baustelle müssen“, sagt Reihs. Weil die Eltern nicht auf den Rat der Gemeinde hören, ist die Schulleitung der Grundschule gefragt, findet Reihs: „Sie sollte einen Appell an die Eltern richten, nicht mit dem Auto ihre Kinder zu bringen.“
Rektorin Ulrike Benesch sieht jedoch kein Verkehrsproblem vor der Grundschule. „Die meisten Kinder kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad.“Wenn es doch zu Problemen kommt, liege das nicht an den Eltern mit ihren Autos, sondern daran, dass die Straße sehr eng ist. Sie sagt: „Ich konnte bisher nicht erkennen, dass übermäßig viele Eltern ihre Kinder zur Schule bringen“.