Zeppelin recycelt Reifen im ganz großen Stil
Konzern baut weltweit größte Anlage – Anlagenwert beträgt 30 Millionen Dollar
(lz) - Der Zeppelin-Konzern baut für seinen Kooperationspartner Pyrolyx AG eine Reifenrecyclinganlage in Terre Haute (USA). Der Konzern übernimmt dabei die Planung und Ausführung der Anlage im Wert von rund 30 Millionen US-Dollar. Der Auftragswert beträgt laut Unternehmensinformationen rund 17,6 Millionen US-Dollar. In der Anlage wird Carbon Black, also Industrieruß, aus Altreifen zurückgewonnen. Baubeginn der „recovered Carbon Black (rCB)-Produktion“war am Dienstag.
„Wir freuen uns, Pyrolyx mit unserer Expertise als Marktführer im Bereich Anlagenbau zur Reifenherstellung zu unterstützen und die gesamte Anlage zu planen sowie als Generalunternehmer auszuführen“, freut sich Guido Veit, Business Unit Manager Plastics & Rubber Plants beim Zeppelin Konzern in der Pressemitteilung. „Damit leistet auch der Zeppelin Konzern einen wichtigen Beitrag zu einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.“
Vier Millionen Altreifen werden jährlich verwertet
Die Reifenrecyclinganlage in Terre Haute soll rund 12 900 Tonnen rCB sowie Pyrolyseöl und Stahl produzieren. Dafür werden etwa vier Millionen Altreifen pro Jahr verwertet, die bisher deponiert oder verbrannt wurden. Dabei werden gegenüber einer herkömmlichen Carbon-BlackProduktion rund 2,5 Tonnen CO2 pro Tonne rCB jährlich eingespart.
„Unser Ziel ist es, im Geschäftsbereich Anlagenbau nicht nur Anlagen zur Reifenproduktion zu bauen, sondern diese Reifen am Ende ihrer Nutzungszeit auch einer sinnvollen Verwertung zuzuführen“, sagt Axel Kiefer, Leiter der Strategischen Geschäftseinheit Anlagenbau. Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin GmbH, unterstreicht: „Nachhaltiges Wirtschaften ist fest in der Strategie des Zeppelin Konzerns verankert. Unsere Lösungen sollen entscheidend dazu beitragen, eins der weltweit größten Umweltprobleme zu beseitigen.“
Allein in Deutschland fallen jährlich rund 650 000 Tonnen Altreifen an. Diese werden auf Deponien abgelagert oder in Brennöfen der Zementindustrie verheizt. Damit werden kostbare Rohstoffe verschwendet. Der Zeppelin Konzern hat mit der Pyrolyx AG ein Verfahren entwickelt, mit dem der Hauptbestandteil von Reifen, Carbon Black, aus Altreifen zurückgewonnen werden kann. Geschredderte Reifen werden dabei mittels Pyrolyse in Rohstoffe zerlegt und ein hochwertiges Carbon Black wird hergestellt. Damit wird der Verwertungskreislauf für Altreifen geschlossen und das zurückgewonnene Carbon Black kann zur Produktion neuer Reifen verwendet werden.
Neben dem Industrieruß Carbon Black werden bei der Pyrolyx-Technologie auch Gas und Öl freigesetzt. Das freigesetzte Gas kann in Gasmotoren weiter verwertet werden und den größten Teil der für den Prozess notwendigen Energie liefern. Das Öl kann gereinigt und auf verschiedene weitere Methoden einer Verwertung zugeführt werden. Außerdem wird wertvoller Stahl aus den Reifen zurückgewonnen.
Pyrolyx und der Zeppelin Konzern sind seit fast neun Jahren Kooperationspartner. Die Pyrolyx Unternehmensgruppe ist weltweiter Marktführer bei der Rückgewinnung von recovered Carbon Black aus Altreifen.