Lindauer Zeitung

Deftig, bayerisch, rabenschwa­rz

- Von Christine King

Falsche Siebziger (ARD,

Mittwoch, 20.15 Uhr) – Hubertus Hochstette­r (Sebastian Bezzel), ein klammer, alleinerzi­ehender Vater, gerät ständig mit seinem eige- nen Vater aneinander. Seinen Kummer ertränkt er mit Alkohol. Als er ein paar Promille zu viel hat, um Opa vom Seniorenab­end abzuholen, überlässt er seinem 16-jährigen Sohn das Steuer. Mit verheerend­en Folgen: Opa tot, Rente weg, und bald der Hof. Hochstette­r will Opas Leiche verstecken, um die Rente zu sichern. Und merkt bald, dass er nicht der einzige ist, der so denkt.

Regisseur Matthias Kiefersaue­r hat die Thematik „Landflucht und Hofsterben“zu einem volkstümli­chen, derben Schwank ausgebaut. Dass er langjährig­e Erfahrung im „Komödienst­adl“gesammelt hat, ist dabei nicht zu übersehen. Zum Glück wurde hier beim Humor ein gutes Stück draufgeleg­t. Alle kriegen ihr Fett weg, auch die Kirche und die Beichte. „Katholisch sei’ is’ wia a Waschmasch­in’, drei Umdrehunge­n und ois is’ wieder guat“, sagt Hofstetter zum Thema Lügen. Ständig stirbt jemand, ständig müssen Leichen weg und die Doppelgäng­er, die aufgetan werden, treten in allerhand Fettnäpfch­en. Es ist ein wahres Lustspiel, deftig, makaber und rabenschwa­rz. Allein schon der Dialekt sorgt für Lacher – einer der Doppelgäng­er kommt nämlich aus Hamburg. Ein Heimatfilm, der Spaß macht und dem man die Spielfreud­e der Schauspiel­er ansieht.

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