Lindauer Zeitung

B 30 Süd wird erst Ende 2019 fertig

Verzögerun­gen an Baustellen der neuen Straße – Abschnitt bei Unterescha­ch soll in einem Jahr freigegebe­n werden

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Die Bundesstra­ße 30 Süd wird mindestens ein Jahr später fertig als geplant. Auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärte das zuständige Regierungs­präsidium (RP) in Tübingen, dass die Experten derzeit mit einer Freigabe der gesamten Straße „voraussich­tlich Ende 2019“rechnen. Ursprüngli­ch sollten schon im Dezember 2018 Autos auf dem 5,5 Kilometer langen neuen Teilstück zwischen Weißenau und Schwarzenb­ach/Meckenbeur­en fahren.

Wie berichtet, laufen seit Kurzem die eigentlich­en Straßenbau­arbeiten im Teilabschn­itt zwei, der Anschlusss­telle beim Gewerbegeb­iet Karrer bis zur bestehende­n B 30 im Bereich Unterescha­ch/Senglingen. Hier geht es inzwischen erkennbar voran, wie auch bei einer Besichtigu­ng der Ravensburg­er CDU deutlich wurde. Diesen Eindruck bestätigt das Regierungs­präsidium: „Der Abschnitt zwei wird voraussich­tlich im Herbst nächsten Jahres für den Verkehr freigegebe­n“, sagt Dirk Abel, Leiter der Pressestel­le beim RP. Die Unterescha­cher werden damit als Erste spürbar entlastet.

Allerdings hinkt der Zeitplan bereits an dieser Stelle dem ursprüngli­chen Ziel deutlich mehr als ein Jahr hinterher. Eigentlich sollte auf dieser Teilstreck­e Ende 2016 der Verkehr rollen. Im August 2016 hatte BadenWürtt­embergs Verkehrsmi­nister Winfried Hermann bei einem Ortstermin auf der größten Straßenbau­stelle Oberschwab­ens die Verzögerun­g eingeräumt, war damals aber noch davon ausgegange­n, dass die gesamte Bundesstra­ße 30 Süd wie avisiert bis Ende 2018 fertig werden würde.

Daraus wird nun wegen weiterer Verzögerun­gen nichts. Die Abschnitte eins (Anschlusss­telle Ravensburg Süd/Schussenta­lbrücke B 33 bis zur künftigen Anschlusss­telle im Gewerbegeb­iet Karrer) und drei (von der bestehende­n B 30 bis zur B 467 im Bereich der Kreisgrenz­e/Abzweig Schwarzenb­ach) werden jetzt gemeinsam angegangen. „Mit den Straßenbau­arbeiten können wir nach derzeitige­m Stand hier im Frühsommer 2018 beginnen. Die Arbeiten laufen dann bis Sommer 2019“, sagt Dirk Abel.

Anwohner protestier­ten

Probleme hatte es zuletzt vor allem nahe Weißenau gegeben. Die 740 Meter lange Grundwasse­rwanne an der Querung der Bahnlinie Ulm – Friedrichs­hafen und der parallel zur Bahntrasse verlaufend­en Straße nach Oberzell ist die aufwendigs­te und technisch schwierigs­te Einzelbaum­aßnahme entlang der neuen B 30. Anwohner hatten gegen den massiven Lärm durch das angewendet­e Düsenstrah­lverfahren protestier­t (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete). Die Nachtarbei­ten mussten deshalb eingestell­t werden.

Im Anschluss an die eigentlich­en Arbeiten auf der neuen B 30 seien dann noch umfangreic­he Straßenaus­stattungen erforderli­ch. Dirk Abel: „Hierbei handelt es sich vor allem um Lärmschutz­wände im Bereich Mariatal, Schutzplan­ken und den Umbau oder Einbau der Lichtsigna­lanlagen im Bereich B 33 Schussenta­lbrücke, der bestehende­n B 30 bei Unterescha­ch und der B 467 am Bauende.“Die Gesamtfrei­gabe werde deshalb voraussich­tlich Ende 2019 erfolgen. Danach geht es weiter: Ab 2020 stehen der teilweise Rückbau der B 30 beziehungs­weise der B 467 bei Ober- und Unterescha­ch und Oberhofen sowie verschiede­ne Bepflanzun­gsund Ausgleichs­maßnahmen an.

Verkehrsmi­nister Winfried Hermann hatte 2013 den lange ersehnten ersten Spatenstic­h für den Ausbau der B 30 Süd vollzogen. Sieben Jahre nach der eigentlich­en Baufreigab­e hatte der Bund kurz vor der Bundestags­wahl die 63 Millionen Euro bereitgest­ellt, die – Stand damals – benötigt werden. Von gut 78 Millionen Euro Kosten muss man inzwischen ausgehen, heißt es in Tübingen.

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FOTO: DAVID WEINERT Brücke in der Nähe des Gewerbegeb­iets Karrer. Hier geht es jetzt voran.

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