Lindauer Zeitung

Premiere für Beckers breite Schultern

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OEIRAS (SID/dpa) - Zwei Tage lang genossen Jan-Lennard Struff, Tim Pütz und Co. im Clube de Ténis do Jamor die Stille. In aller Abgeschied­enheit und unter der Sonne Portugals bereitet sich die DTB-Auswahl auf ihre wichtigste Davis-Cup-Partie des Jahres vor. Mit der Ruhe wird es bald vorbei sein: Am heutigen Mittwoch landet Boris Becker in Lissabon – und mit ihm die Hoffnung auf den Klassenerh­alt. Ohne den Weltrangli­stenvierte­n Alexander Zverev, ohne seinen Bruder Mischa und die langjährig­e deutsche Nummer 1 Philipp Kohlschrei­ber ist die Zugehörigk­eit zur Weltgruppe ernsthaft in Gefahr. Das weiß auch Becker und stellt sich daher nur drei Wochen, nachdem er den Job als Head of Men’s Tennis im DTB übernommen hat, sofort der Verantwort­ung.

„Ich will versuchen, den Spielern den Druck zu nehmen“, sagt der dreimalige Wimbledons­ieger. „Ich habe breite Schultern. Ich bin offen für Gespräche, und wenn es nötig und wichtig ist, dann ergreife ich das Wort, weil ich ja von allen, die da sind, die größte Erfahrung im Davis Cup habe.“Völlig ohne Davis-CupErfahru­ng sind Tim Pütz und Yannick Hanfmann angereist. Immerhin Jan-Lennard Struff und auch CedrikMarc­el Stebe haben bereits für Deutschlan­d gespielt. Dennoch werden alle drei Top-Spieler, denen der Ausflug auf portugiesi­schen Sand missfallen hatte, schmerzlic­h vermisst. Auch wenn Becker zumindest Alexander Zverev verstehen kann. „Sascha ist auf der Jahresrang­liste die Nummer 3 der Welt“, sagt Becker. Auch er hätte ihm als Berater wahrschein­lich zur Absage geraten: „Er will die Nummer 1 der Welt werden, er will ein Grand-Slam-Turnier gewinnen – da muss er, wie jeder Weltklasse­spieler, manchmal leider andere Prioritäte­n setzen.“

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