Lindauer Zeitung

Leipzig will alle PS aufbieten

RB geht selbstbewu­sst ins Duell gegen Monaco, Real soll um Timo Werner buhlen

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LEIPZIG (SID/dpa) - Vor fünf Jahren spielte RB Leipzig noch in der Regionalli­ga gegen Meuselwitz, am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) feiert der Emporkömml­ing gegen den AS Monaco seine mit Spannung erwartete Premiere in der Champions League. Seinen unaufhalts­amen Aufstieg will der erst 2009 gegründete Klub auch in der Königsklas­se fortsetzen – ein Fußballexp­erte traut den Bullen sogar den ganz großen Coup zu.

„Leipzig ist für mich der Geheimfavo­rit auf den Champions-LeagueTite­l!“, schrieb Ex-Bundestrai­ner Berti Vogts in seiner Kolumne bei tonline.de. Mit seinem Überfallfu­ßball werde der Vizemeiste­r auch die Königsklas­se rocken: „So schnell wie möglich in die gegnerisch­e Hälfte, so schnell wie möglich abschließe­n – das ist der Plan. Das sind einige große Vereine gar nicht mehr gewohnt. Das ist das Moderne, das ist RB Leipzig. Sie haben tolle Spieler.“

Allen voran Timo Werner, der Vogts „an den jungen Lionel Messi“erinnert. Der 21 Jahre alte Nationalst­ürmer dürfte sich mit starken Auftritten in der Champions League noch interessan­ter für internatio­nale Topklubs machen, schon jetzt soll Titelverte­idiger Real Madrid erste Kontakte geknüpft haben. Die spanische Zeitung „AS“druckte den Angreifer groß auf ihrer Titelseite ab und schrieb: „Real nimmt Werner ins Visier.“

RB reagiert gelassen auf die Gerüchte, Werner hat einen Vertrag bis 2020 und nach Aussage von RB-Geschäftsf­ührer Oliver Mintzlaff keine Ausstiegsk­lausel. Preislich dürfte er inzwischen in der Kategorie Dembélé liegen, also gut und gerne 150 Millionen Euro Ablöse kosten. „Wir spielen Champions League, wir bieten Timo damit die nächste Entwicklun­gsstufe“, beschwicht­igt Mintzlaff. Das gilt auch für alle anderen Spieler – nur zwei der 32 Gruppen-Teilnehmer haben weniger Champions-League-Erfahrung. RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hält das für einen Vorteil: „Wir wollen selbst die Erfahrunge­n sammeln. Da ist man wacher, da ist man scharf und fokussiert.“

Das soll zum Auftakt Monaco zu spüren bekommen. Die Chancen stehen gut, der französisc­he Meister hat durch das Ausleihges­chäft von Sturmjuwel Kylian Mbappé, der kommende Saison endgültig für 180 Millionen Euro zu Paris St. Germain wechselt, und den Abgang anderer Leistungst­räger viel Qualität eingebüßt. Die Generalpro­be setzte der Vorjahres-Halbfinali­st beim 0:4 gegen OGC Nizza in den Sand. Dabei verletzte sich Thomas Lemar. Der französisc­he Nationalsp­ieler, für den der FC Arsenal im Sommer 100 Millionen Euro geboten hatte, fällt gegen Leipzig aus. Auch deswegen sagt RBGeschäft­sführer Ralf Rangnick: „Wenn wir unsere PS auf den Platz bringen, trauen wir uns zu, so ein Spiel zu gewinnen.“

Die Profis können den Anpfiff kaum erwarten. Offensivsp­ieler Emil Forsberg freut sich vor allem „auf die Hymne kurz vor dem Anpfiff, bei der man ja Gänsehaut bekommt“. Der Schwede dürfte nach einer Angina ebenso rechtzeiti­g fit werden wie Spielmache­r Naby Keita (Adduktoren­probleme).

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FOTO: DPA In ganz Europa begehrt: Timo Werner.

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