„Team produziert gefühlte 80 Prozent Fehlpässe“
Fußball-Landesliga: VfB-Coach Christian Wucherer vor den Derbys gegen Oberzell und Berg
FRIEDRICHSHAFEN - Der VfB Friedrichshafen ist gut in die neue Saison der Fußball-Landesliga gestartet. Nach einem starken Auftritt gegen den FV Ravensburg II (4:1, SZ berichtete) kam etwas Sand ins Getriebe. Giuseppe Torremante sprach mit Trainer Christian Wucherer vor den beiden anstehenden Derbys gegen Oberzell (heute, 19 Uhr) und Berg.
Herr Wucherer, der VfB hat noch kein Spiel verloren, zwei gewonnen, drei Unentschieden gespielt. Mit neun Punkten ist das Team vorne mit dabei. Zufrieden kann man aber mit der Leistung nicht sein. Wo liegen die Gründe?
Es ist nur ein Wort: Konstanz. In den meisten Spielen bisher haben wir eine gute erste Halbzeit gespielt und danach ließ die Leistung zu wünschen übrig.
Warum ist das so?
Es ist ein Phänomen, das wir schon vergangene Saison hatten. Sobald die Mannschaft ein Gegentor bekommt, wird sie unsicher und produziert gefühlte 80 Prozent Fehlpässe. Durch unsere Verjüngungskur zur neuen Saison ist die Situation nicht besser geworden. Hier müssen die Schlüsselspieler die Jungen mehr an die Hand nehmen, aber die jungen Spieler müssen auch auf die älteren hören.
Wie ist das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft beim VfB derzeit?
Völlig intakt. Es gibt keine Strohfeuer. Wenn ein Spieler von mir einmal nicht berücksichtigt wird, dann erwarte ich sogar, dass er sauer auf mich ist. Das muss so sein. Er darf seinen Frust aber nicht in sich hineinfressen, sondern sollte im Training Gas geben, sich mir wieder durch Leistung anbieten.
Nach seiner Roten Karte ist Kapitän Daniel Di Leo gesperrt. Wie groß ist sein Verlust?
Sehr groß. Daniel hinterlässt eine große Lücke und ich weiß noch nicht, wie ich sie ausfüllen kann.
Am Freitag (19 Uhr) spielt der VfB in Oberzell. Was erwartet den VfB ?
Ein schwieriges Spiel. Auch wenn dem SVO nach einem starken Start mit zwei klaren Siegen etwas ins Stolpern geraten ist, so ist diese Mannschaft spielerisch sehr stark. Der Kader ist in der Breite sehr gut, die Neuzugänge haben positiv eingeschlagen.