GWG will 2018 im Rothenmoos beginnen
Stadtrat soll am Mittwoch den Bebauungsplan beschließen.
LINDAU - Möglichst im Frühjahr will GWG-Geschäftsführer Alexander Mayer mit den Bauarbeiten im Oberen Rothenmoos beginnen. Vorher sind aber noch ein paar letzte Hürden zu überwinden. Die erste steht am Mittwoch an, wenn der Stadtrat den Bebauungsplan beschließen soll.
Die Planungen und Beratungen über die Bebauung des Gebietes dauern schon fast zehn Jahre. Doch trotz städtebaulichem Wettbewerb und immer neuen Beratungen hinter den Kulissen und im Stadtrat steht erst jetzt der Beschluss über die Rechtssatzung an. Hintergrund ist ein Streit der Stadt mit dem Eigentümer eines angrenzenden landwirtschaftlichen Grundstücks. Außerdem spielen die Pläne für das ebenfalls benachbarte Coca-Cola-Grundstück eine Rolle.
Weil der Landwirt mehrfach eine Klage gegen den Bebauungsplan angekündigt hat, sind Stadt und GWG sehr vorsichtig vorgegangen, damit der Plan rechtssicher ist. Der Landwirt will keine Grundstücksflächen für den Ausbau des Hammerwegs verkaufen, der im Bebauungsplan vorgesehen ist. Stattdessen schlägt der Bürger laut Sitzungsvorlage für den Stadtrat am Mittwoch erneut vor, Hammerweg und Ringersweiler Weg in Richtung Motzacher Weg zu Einbahnstraßen zu erklären. Das verhindere Durchgangsverkehr, zudem sei der Ausbau des Hammerwegs in diesem Fall unnötig.
Das sei umso dringlicher, als nach der GWG-Siedlung ein zweites Baugebiet auf der früheren Coca-ColaFläche folgen werde. Der Grundeigentümer bemängelt, dass dieser Aspekt im Verkehrsgutachten nicht ausreichend beachtet sei. Wenn die Stadt dennoch an der Planung festhalte, kündigt der Bürger eine Normenkontrollklage an, auch gegen das Baugebiet auf der Cola-Fläche werde es „massiven Widerstand“geben.
Die Stadtverwaltung hält dennoch an ihren Plänen fest und lehnt jede Änderung des Bebauungsplans ab. Stattdessen schlägt sie dem Stadtrat vor, den Plan als Satzung zu beschließen und damit Baurecht zu schaffen. Darauf hofft GWG-Chef Alexander Mayer, denn danach könnten seine Planer mit den Detailarbeiten beginnen.
Baubeginn ist erst nach Abriss des Coca-Cola-Gebäudes möglich
Wie mehrfach berichtet, plant die GWG im Oberen Rothenmoos bis zu 70 Mietwohnungen in fünf viergeschossigen Bauten direkt am Hammerweg. In deren Erdgeschossen sind ein Kindergarten und ähnliche Nutzungen vorgesehen. Hinzu kommen etwa 40 sogenannte Kettenhäuser entlang einer Ringstraße, die für junge Familien gedacht sind, die ein eigenes Häuschen wollen. Die Investitionssumme liegt insgesamt bei etwa 30 Millionen Euro.
Mayer hofft auf einen Baubeginn im kommenden Frühjahr. Dem steht aber möglicherweise nicht nur die drohende Klage entgegen. Denn Mayer berichtet, dass der Bau der neuen GWG-Siedlung erst beginnen darf, wenn die Coca-Cola-Gebäude weitgehend abgerissen sind. Mayer hofft deshalb, dass Eigentümer Lorenz Schlechter bald mit dem Abriss beginnt. Schlechter war am Donnerstag nicht zu erreichen. Die ersten Wohnungen sind frühestens ein Jahr nach dem Baubeginn bezugsfertig, bis alle Häuser bewohnbar sind, wird es nach Mayers Schätzung drei Jahre dauern.
Der öffentliche Teil der Stadtratssitzung am kommenden Mittwoch, 27. September, im Alten
Rathaus beginnt um 18.30 Uhr. Weitere Themen sind Berichte über die städtischen Gebäude Alte Wache, Linggstraße und Schiffswerfte 4 sowie die Jahresabschlüsse 2016 der Immobilien Management Lindau (IML), der Stadtwerke und ihrer Tochterfirmen und der Garten- und Tiefbaubetriebe (GTL). Außerdem auf der Tagesordnung stehen der Bebauungsplan Friedrichshafener Straße 7 und ein Sachstandsbericht zum Hochwasserschutz.