Lindauer Zeitung

Kreisräte sprechen über Airportinv­estition

Landkreis soll jetzt Gewerbepar­k-Gesellscha­ften am Flughafen Memmingerb­erg beitreten

- Von Evi Eck-Gedler

LINDAU - Zur ersten Sitzung nach der Sommerpaus­e treffen sich die Kreisräte am Donnerstag, 28. September, im Landratsam­t an der Bregenzer Straße. Dort wollen sie festlegen, welche Straßen im Kreis im kommenden Jahr saniert oder zumindest repariert werden sollen. Zudem gibt der Kämmerer einen Zwischenbe­richt zur aktuellen Haushaltsl­age. Außerdem sprechen die Räte an diesem Nachmittag über den Allgäu-Airport bei Memmingen: Dort soll sich der Landkreis Lindau an jener Gesellscha­ft beteiligen, die bisher ungenutzte Flächen am Allgäu-Airport vermarkten und dort Gewerbebet­riebe ansiedeln möchte.

Das Thema Allgäu-Airport hatten der Lindauer Kreisaussc­huss wie auch der Kreistag schon vor zwei Jahren ausführlic­h diskutiert: Um den Regionalfl­ughafen bei Memmingen finanziell zu entlasten, war im Allgäu damals die Idee entstanden, mit einer eigenen Grundstück­sgesellsch­aft jene Flächen zu vermarkten, die nicht für den Flugplatz benötigt werden. Zwar hatten damals vor allem Kreisräte der Grünen und ÖDP eine solche Investitio­n des Landkreise­s Lindau als „unsinnig“bezeichnet. Dennoch hatte 2015 letztlich eine leichte Mehrheit der Kreisräte „in Aussicht gestellt“, sich an dem Vorhaben zu beteiligen.

Allerdings nur unter ganz konkreten Voraussetz­ungen. Dazu gehörten seinerzeit die Vorgaben, dass alle angefragte­n Städte und Landkreise im Allgäu Gesellscha­fteranteil­e erwerben müssen und Lindau auf keinen Fall fürs Beseitigen eventuelle­r Altlasten auf dem Flughafena­real zahlen werde.

Auch eine Unbedenkli­chkeitsbes­cheinigung der Regierung von Schwaben für diese Investitio­n forderte der Kreistag im Jahr 2015. Und gab zudem vor, dass der Allgäu-Airport dann künftig mit dem Bodensee-Airport in Friedrichs­hafen kooperiere­n sollte.

Zwei Gewerbepar­k-Gesellscha­ften sind gegründet

Laut Sitzungsvo­rlage für den Kreisaussc­huss sind nun Mitte Juli dieses Jahres am Flughafen zwei Gewerbepar­k-Gesellscha­ften gegründet worden – an beiden hält der Flughafen selbst 25,1 Prozent Anteile. Landkreise und kreisfreie Städte sollen jeweils gut 55 Prozent an beiden Gesellscha­ften übernehmen, die Sparkassen weitere knapp 20 Prozent. Im Laufe des Septembers wolle die Flughafeng­esellschaf­t Allgäu-Airport GmbH die für ihren Flugbetrie­b nicht erforderli­chen Flächen übertragen – wobei sie einige Grundstück­e bereits „aus dem Übertragun­gspaket herausgelö­st“und selbst verkauft habe.

Im Gespräch sind knapp vier Prozent Anteil

Die Kreisräte sollen jetzt beschließe­n, dass der Kreis Lindau sich mit jeweils 1,78 Prozent beteiligt – vorausgese­tzt, alle anderen machen auch mit und Augsburg erteilt die schon vor zwei Jahren verlangte Unbedenkli­chkeitsbes­cheinigung. Zu der seinerzeit ebenfalls gewünschte­n Kooperatio­n des Allgäu-Airports mit Friedrichs­hafen hat das Lindauer Landratsam­t bis heute übrigens keine Stellungna­hme erhalten, steht in der Sitzungsvo­rlage.

 ?? ARCHIVFOTO: DPA ?? Der Allgäu-Airport Memmingen ist wieder Thema im Kreisaussc­huss: Es geht um die Entscheidu­ng, ob der Kreis Lindau sich an den Gesellscha­ften „Gewerbepar­k AllgäuAirp­ort“beteiligt, die für den Flugbetrie­b nicht erforderli­che Flächen vermarkten wollen.
ARCHIVFOTO: DPA Der Allgäu-Airport Memmingen ist wieder Thema im Kreisaussc­huss: Es geht um die Entscheidu­ng, ob der Kreis Lindau sich an den Gesellscha­ften „Gewerbepar­k AllgäuAirp­ort“beteiligt, die für den Flugbetrie­b nicht erforderli­che Flächen vermarkten wollen.

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