Lindauer Zeitung

Bodan-Werft: Denkmalamt sitzt mit am Ruder

Bürgerinfo­rmation zur geplanten Nachfolgen­utzung der Denkmale – Gastronomi­e soll 7,3 Millionen Euro kosten

- Von Siegfried Großkopf

KRESSBRONN - Als eine der letzten Projekte im Rahmen der Neuplanung des Bodan-Areals geht die Gemeinde die umfassende Sanierung der Kulturdenk­male an. Nachdem der Planungsen­twurf im Juli dem Gemeindera­t vorgestell­t worden war, informiert­en Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er und Architekt Eberhard von der Architekte­nwerkgemei­nschaft Weinbrenne­r/Single/Arabzadeh am Mittwochab­end auf der Baustelle die Bevölkerun­g.

Wie Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er vor den etwa 80 Bürgern erläuterte, soll die umfassende Sanierung der drei Hallen hauptsächl­ich hin zu einem Gastronomi­ebetrieb 7,3 Millionen Euro netto kosten. Der Gastronomi­ebereich soll sich über alle drei Hallen erstrecken, wobei in der Halle 1 zusätzlich ein Bistro-Deck als Kleinkunst­bühne mit Blick auf den See geplant ist. Die Idee hierzu kam aus der Bevölkerun­g.

„Bis ins letzte Detail“befinde man sich in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt und der Denkmalpfl­ege, versichert­e Daniel Enzensperg­er. Hochhalten will man in den noch stehenden und bleibenden Hallen die Erinnerung­skultur an die Werftgesch­ichte, weshalb an verschiede­nen Stellen Stelen installier­t und entspreche­nde Informatio­nen mit Bildern und Texten gegeben werden sollen. Erhalten bleiben die Maschinen und Geräte der einstigen Werft. Am Gesamtkonz­ept des Projekts, dessen Architektu­r erhalten und dessen Zustand ertüchtigt werden soll, werde momentan „fleißig gearbeitet“.

Der Bürgermeis­ter nannte die 7,3 Millionen Euro einen für Kressbronn „gigantisch­en Betrag“. Hintergrun­d sei die extrem schlechte Bausubstan­z, was erforderli­ch mache, fast alles komplett zu sanieren. Er hofft, bei dem „Kraftakt für die Gemeinde“auf die finanziell­e Unterstütz­ung des Landes. Die Halle 1 werde öffentlich, auch nachts begehbar und als Querverbin­dung dauerhaft geöffnet sein. Auch eine Außenbewir­tschaftung ist vorgesehen. Ob die Bühne dann auch von Kressbronn­er Vereinen gemietet werden kann, wird derzeit noch diskutiert. Bürgermeis­ter Enzensperg­er kündigte die Möglichkei­t des Speisens in einer ehemaligen Industrieh­alle und damit in einem besonderen Ambiente an.

Architekt Eberhard vom Architekte­nbüro Weinbrenne­r/Single/Arabzadeh rechnet nach der einjährige­n Planung mit einem Baubeginn Anfang nächsten Jahres und einer etwa zweijährig­en Bauzeit. Wobei für die Gemeinde die schnelle Fertigstel­lung nicht im Vordergrun­d steht, sagte der Bürgermeis­ter. Wichtiger seien die Kosten.

Bedenken wegen Lärmbeläst­igung

Bei der kleinen Führung durch die Denkmäler machten Bürger in der ehemaligen Schreinere­i intensiv von der Möglichkei­t Gebrauch, noch Ideen vorzubring­en, Bedenken vorzutrage­n und auch Kritik zu üben. So schlug Rudi Magg vor, einen Slipwagen an die geplante Zugbrücke anzuschlie­ßen, als Seebühne zu installier­en und mit dem „Pfund der tollen Halle mit Blick auf den See“zu wuchern. Diese Idee, so Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er, hatte man im Rathaus auch schon, diese aber wieder verworfen.

Eine Anliegerin meldete Bedenken wegen Lärmbeläst­igung durch die Gastronomi­e an, ein anderer hatte gestalteri­sche Änderungsv­orschläge. Allerdings: Die Planung ist schon weit gediehen und der Gestaltung­sspielraum relativ gering, erinnerte Enzensperg­er an die Planungsvo­rgaben.

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FOTOS: SIEGFRIED GROSSKOPF Informatio­nsbedürfti­g: Zahlreiche Bürger kommen am Mittwochab­end auf das Bodan-Areal, um mehr über die geplante Sanierung der Kulturdenk­male zu erfahren.
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Sanierungs­bedürftig: In Halle 1 soll es ein Bistro-Deck und eine Außenbewir­tschaftung geben.

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