Hochwasserschutz-Projekt schreitet voran
Baugenehmigung für Becken in Eldern bei Ottobeuren
OTTOBEUREN/ELDERN (mz) - Das Hochwasserschutzprojekt an der Günz schreitet voran. Nun hat das Landratsamt Unterallgäu den Planfeststellungsbescheid für das Rückhaltebecken in Eldern bei Ottobeuren erteilt. Dem Baubeginn steht somit nichts mehr im Wege, teilt das Wasserwirtschaftsamt Kempten mit.
Die Behörde habe einen „integralen und überregionalen Hochwasserschutz“für die Gemeinden entlang der Westlichen und Östlichen Günz, der Günz sowie der Schwelk erarbeitet. Durch den Bau von fünf großen Becken mit einem Gesamtvolumen von über acht Millionen Kubikmeter soll das Hochwasser weitgehend zurückgehalten werden. In einigen Ortsbereichen sind ergänzende Maßnahmen wie Ufermauern und Deiche notwendig. Eine ökologische Aufwertung der Günz sei ebenfalls Bestandteil des Projekts. Nachdem heuer der Deichbau und der ökologische Ausbau in Deisenhausen abgeschlossen wurden, soll nun im Frühjahr 2018 der Baubeginn für das Becken bei Eldern erfolgen.
Aufgrund des konstruktiven Dialogs mit allen Beteiligten konnten laut Wasserwirtschaftsamt alle Einwendungen vorab, beziehungsweise während des Rechtsverfahrens geklärt werden. Auf einen Erörterungstermin habe man somit verzichten können. Dies sei für ein Projekt in dieser Größenordnung bei Weitem nicht selbstverständlich und „spiegelt den Solidaritätsgedanken der Bürger und der betroffenen Gemeinden wieder“.
Das Rückhaltebecken bei Eldern, wird als 670 Meter langer und bis zu 8,5 Meter hoher Absperrdamm errichtet. Die benachbarte Staatsstraße 2011 müsse daher verlegt und am Damm vorbeigeführt werden. Außerdem werde eine Fischzuchtanlage teilweise versetzt. Ein zusätzliches Problem bereitet laut WWA eine ehemalige Hausmülldeponie, die in diesem Bereich vor Jahrzehnten betrieben wurde. Die umfangreichen Grundstücksverhandlungen seien fast vollständig im Einvernehmen mit den Eigentümern abgeschlossen. Nun sollen die Detailplanungen weitergeführt und die Bauleistungen ausgeschrieben werden.
Die Planungen für die nächsten zwei Hochwasserrückhaltebecken werden nach Angaben der Behörde noch heuer in Angriff genommen. Beide geplanten Becken befinden sich demnach auf dem Gemeindegebiet von Markt Rettenbach, eines südlich von Engetried und eines südlich von Frechenrieden.