Lindauer Zeitung

Gerd Müller verliert gut sechs Prozentpun­kte

AfD hat auch im Landkreis Lindau große Zuwächse, bleibt aber hinter dem Bundesdurc­hschnitt

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Die Trends der Bundespoli­tik spiegeln sich auch im Wahlkreis 256 Oberallgäu-Lindau wider. Die Wähler haben Gerd Müller mit deutlichem Vorsprung für weitere vier Jahre in den Bundestag geschickt. Allerdings hat er im Vergleich zur vergangene­n Wahlen deutlich an Stimmen verloren. Über die Listen ihrer Parteien werden auch Stephan Thomae (FDP) und Peter Felser (AfD) in den Bundestag einziehen.

Das Auszählen im Wahlkreis hat sich an diesem Wahlsonnta­g deutlich in die Länge gezogen. Im Landkreis Lindau hat Lindenberg als letzte Gemeinde sein Ergebnis um 21.04 Uhr ans Landratsam­t gemeldet, wo die Zentrale des Wahlkreise­s untergebra­cht war. Aber die Zahlen aus Kempten sowie der Oberallgäu­er Gemeinde Buchenberg fehlten beim Redaktions­schluss noch. Damit lag auch noch kein Gesamterge­bnis vor.

Nach 46 von 48 Wahlbezirk­en hat Müller 52,3 Prozent erreicht. Das sind gut sechs Prozentpun­kte weniger als vor vier Jahren. Bei den Zweitstimm­en hat die CSU 43,4 Prozent der Stimmen erreicht, das sind gut acht Prozentpun­kte weniger als vor vier Jahren. In beiden Fällen liegt die CSU damit in diesem Wahlkreis wieder bei dem Ergebnis der vorletzten Bundestagw­ahl. Alle anderen Parteien haben nach diesen nicht abgeschlos­senen Auszählung­en Anteile gewonnen. Die AfD bleib demnach im Wahlkreis einstellig bei 9,9 Prozent.

Im Landkreis Lindau waren die Auszähler in Heimenkirc­h am schnellste­n. Die Gemeinde hat ihre Ergebnisse um 19.20 Uhr an das Landratsam­t übermittel­t, direkt gefolgt von Nonnenhorn. Gerd Müller erhielt im Landkreis Lindau 49,9 Prozent der Stimmen, also mehr als im gesamten Wahlkreis. Die CSU dagegen schnitt mit 40,7 Prozent schlechter ab als insgesamt, aber immer noch besser als im bayerische­n Durchschni­tt.

Ihre Hochburg hatte die CSU in Stiefenhof­en, wo sie 53,5 Prozent der Zweitstimm­en errang. In Lindenberg waren es dagegen nur 36,6 Prozent.

Die AfD liegt im Landkreis bei 9,0 Prozent der Stimmen, also unter dem deutschen Durchschni­tt. Am besten abgeschnit­ten hat die AfD in Heimenkirc­h, wo sie 11,9 Prozent der Stimmen erreichte. Am schlechtes­ten war sie in Gestratz, wo nur 7,0 Prozent der Wähler dort ihr Kreuz gemacht hatten. Auffällig ist damit die bayernweit­e Regel: Wo die CSU stark ist, bleibt die AfD schwach.

Ausnahme ist die Stadt Lindau, wo die Linksparte­i bei den Zweitstimm­en mit 8,9 Prozent sogar vor der AfD lag. Die CSU erreichte dort 37,0 Prozent, die SPD 14,9 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen (14,5 Prozent). Die FDP kam auf 11,2 Prozent. Während die AfD bundesweit drittstärk­ste Partei war, lag sie in der Stadt Lindau also nur auf Platz sechs. Im Landkreis reichte es zu Platz fünf, sie lag also vor der Linksparte­i.

Die Auszähler in Kempten und Buchenberg waren so langsam, dass bei Redaktions­schluss um 22 Uhr noch kein Ergebnis für den Wahlkreis vorlag.

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FOTO: RALF LIENERT Mit Ehefrau Gertie betrachtet Gerd Müller skeptisch das Wahlergebn­is.

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