Lindauer Zeitung

Erstes Element der Behelfsbrü­cke sitzt erst mittags

Der Ersatz besteht aus fünf Teilen, die kleineren wiegen immerhin 23 Tonnen

- Von Isabel Kubeth de Placido

LINDAU - Manchmal steckt der Teufel im Detail. Das haben am Samstag auch die Mitarbeite­r der Baufirma I+R erlebt, als sie das erste Teil der vorgeferti­gten Behelfsbrü­cke auf die Pfeiler neben der alten Thierschbr­ücke setzen wollten. Denn bis es so weit war, dass der Autokran das erste Brückentei­l unter den Augen einiger Zuschauer vom Tieflader auf der Thierschbr­ücke auf die Stützen legen konnte, dauerte es mehrere Stunden. Zwei Tage hatten die Arbeiter Zeit für den Aufbau der Behelfsbrü­cke – denn ab Montagfrüh sollen die Züge wieder von und nach Lindau fahren.

Die beiden Stahlstütz­en, aufgeschra­ubt auf schwere Betonfunda­mente, auf denen die Behelfsbrü­cke bis zur Beendigung des Baus der neuen Thierschbr­ücke liegen wird, stehen längst. Doch in der Nacht von Freitag auf Samstag hat die Baufirma zwischen diesen beiden Stützen und damit auf dem Gleisbett zwei weitere vorläufige Stützen, in Form von Gerüsten, aufgebaut. Die sind nötig, um das Mittelelem­ent der Brücke montieren zu können.

Insgesamt besteht die Brücke aus fünf einzelnen, vorgeferti­gten Elementen. Vier der Teile sind zwölf Meter lang, das fünfte 21 Meter. Zusammenge­setzt bilden sie die Behelfsbrü­cke, die eine 3,50 Meter breite Fahrspur und einen 1,50 Meter breiten Gehweg hat. Die vorgeferti­gten Elemente lagerten vor dem Milchpilz und wurden, eines nach dem anderen, von einem dort positionie­rten Autokran auf einen Tieflader vor der Thierschbr­ücke gehoben.

Erst einmal Schienen und Weichen schützen

Der Tieflader wiederum brachte die Elemente auf die Thierschbr­ücke, wo sie von einem zweiten, auf dem Gleisbett stationier­ten Autokran auf die Stützen gehoben wurden. Holzplanke­n zwischen die Gleise machten es möglich, den Kran zwischen die Gleise und Weichen zu fahren. „Zur optimalen Lastenvert­eilung auf den Schwellen“, erklärte Bauleiter Andreas Buchegger von I+R Bau aus Lauterach der LZ.

Weil in diesem Bereich viele Weichen liegen, wurden am Freitag die Schienen und Weichen vermessen. Am Sonntag, wenn die Arbeiten beendet und die schweren Fahrzeuge abgefahren sein werden, wird erneut vermessen. Für den Fall, dass sich Abweichung­en ergeben haben, wird ein Gleisstopf­trupp die Schienen unterfütte­rn.

Wie der Bauleiter erklärte, sollte am Samstag zuerst das 36 Meter lange Mittelteil der Brücke montiert werden. Das wiederum besteht aus drei einzelnen jeweils zwölf Meter langen Elementen, die jeweils mit vielen Schrauben miteinande­r verbunden werden. Dafür wiederum waren die beiden provisoris­chen Stützen notwendig, auf die der Kran am Samstagmit­tag das erste Brückenele­ment aufgelegt hat. Danach sollte zuerst das westliche, dann das östliche Element aufgelegt und verschraub­t werden. Anschließe­nd sind die Außeneleme­nte dran. Zuerst ein weiteres zwölf Meter langes Teil, das die Brücke zur Hinteren Insel hin beendet, und dann das 21 Meter lange Element als Endstück Richtung Insel. Beide Teile kommen auf sogenannte­n Widerlager­n aus Beton zum Liegen und sind am Mittelstüc­k mit Bolzen befestigt.

Dabei arbeitet die Firma im ZweiSchich­t-Betrieb mit jeweils neun Mann. Die beiden Mobilkräne können zwar bis zu 250 Tonnen heben, allerdings wurden sie zusätzlich mit Gewichten beschwert. Denn allein ein zwölf Meter Element wiegt 23 Tonnen. Um wie geplant bis Sonntagabe­nd fertig zu werden, hatten die Arbeiter allerhand zu tun. Denn schon zu Beginn am Samstagmor­gen gab es bereits die ersten Verzögerun­gen, sodass das erste Mittelelem­ent entgegen des ursprüngli­chen Zeitplans erst um 13 Uhr eingehoben wurde.

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FOTOS (2): ISABEL KUBETH DE PLACIDO Der Autokran hebt das erste Element der künftigen Behelfsbrü­cke auf die provisoris­chen Stützen.
 ??  ?? Auch wenn der Strom abgestellt war, bedeutete es doch Millimeter­arbeit, um die Hebebühne zwischen den Leitungen hindurch zu fädeln, um sie auf die Gleise zu bekommen.
Auch wenn der Strom abgestellt war, bedeutete es doch Millimeter­arbeit, um die Hebebühne zwischen den Leitungen hindurch zu fädeln, um sie auf die Gleise zu bekommen.
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FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO Das passgenaue Platzieren des Brückentei­ls auf den Stützen ist Millimeter­arbeit.

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