Sieben Millionen Euro für RITZ im Fallenbrunnen Friedrichshafen
Förderzusage von EU und Land liegen vor – Realisierung des Technologietransferzentrums bis 2020 zu erwarten
FRIEDRICHSHAFEN - Für den Bau des Regionalen Innovations- und Technologietransferzentrum (RITZ) im Campus Fallenbrunnen erhalten die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis eine Förderung aus dem RegioWIN-Wettbewerb in Höhe von sieben Millionen Euro. Das teilt die Pressestelle im Rathaus jetzt mit. Vor wenigen Tagen sei die Förderzusage eingegangen. Von den sieben Millionen kommen fünf Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und zwei Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg.
Die Investitionskosten wurden Anfang des Jahres im Kreistag auf 13,6 Millionen Euro beziffert. Neben den sieben Millionen Euro von EU und Land seien Stadt und Landkreis übereingekommen, 6,6 Millionen über Darlehen zu finanzieren, hieß es damals. Die bauliche Realisierung des Zentrums wird für das Jahr 2020 erwartet.
Förderung neuer Kooperationen
Das RITZ soll Raum für innovationsorientierte Einrichtungen bieten und Platz für Jungunternehmen und Existenzgründer in flexiblen Büros sowie einen so genannten Co-Working-Space bereitstellen; darunter versteht man eine Fläche zur zeitlich befristeten Nutzung von Arbeitsplätzen und Infrastruktur. Durch die Bündelung in einem gemeinsamen Zentrum sollen im RITZ neue Kooperationen entstehen und gefördert werden. Außerdem soll das überbetriebliche Engagement zur Innovationsförderung greifbar werden, heißt es in der Pressemitteilung. Das RITZ habe sich daher zum Ziel gesetzt, besonders innovative Einrichtungen zu gewinnen, Kooperationen anzuregen und die Verbindungen zu den Unternehmen und den Hochschulen in der Region zu stärken.
Die Teilnahme der Region am mehrjährigen RegioWIN-Wettbewerb wurde durch die Wirtschaftsförderung des Bodenseekreises koordiniert und unterstützt. RegioWIN ist ein wesentliches Programmelement der EFRE-Strategie des Landes Baden-Württemberg für die Förderperiode 2014-2020. Der Wettbewerb wurde vom Land Baden-Württemberg ausgelobt. Am 16. Januar 2014 wurden die in der ersten Wettbewerbsphase ausgewählten elf Wettbewerbsbeiträge und 21 Leuchtturmprojekte prämiert. Diese reichten in der zweiten Phase – bis zum 30. September 2014 – ihre regionalen Entwicklungskonzepte und Projektvorschläge ein. Ein Ergebnis aus dem Regionalen Entwicklungskonzept war die Errichtung eines Technologietransferzentrums im Bodenseekreis. Im nun geplanten Bau im Fallenbrunnen nördlich der Swiss International School (SIS) werden mehr als 3000 Quadratmeter Nutzfläche mit flexiblen Büros und Co-Working für kooperative Forschungs- und Entwicklungsprojekte, Jungunternehmen sowie Start-ups entstehen. Ankermieter und damit größter Mieter soll das Institut für Weiterbildung, Wirtschaft und Technologietransfer GmbH (IWT) der Dualen Hochschule Baden-Württemberg mit der Initiative #BodenseeInnovativ werden, welches für Technologietransfer ebenfalls eine Förderung aus dem RegioWIN-Wettbewerb in Höhe von 1,9 Millionen Euro erhalten hat.
„Mit der Förderzusage sind nun die entscheidenden Weichen gestellt, um eine für die Stadt und den Bodenseekreis dringend benötigte Einrichtung beheimaten zu können,“sagte Oberbürgermeister Andreas Brand. Für Friedrichshafen im Speziellen sei das geplante Technologietransferzentrum RITZ insbesondere auch für die Entwicklung des Fallenbrunnens ein Glücksfall und der Förderbescheid nun ein entscheidender Meilenstein.
Für den Bau und Betrieb des Zentrums haben die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis gemeinsam die RITZ Regionales Innovationsund Technologietransfer Zentrum GmbH gegründet. Die Fördermittel werden von der Stadt an die RITZ zur projektbezogenen Verwendung zweckgebunden weitergeleitet. Geschäftsführer der RITZ Regionales Innovations- und Technologietransfer Zentrum GmbH ist Tobias Wedi.